Würdigung

70. Geburtstag von Prof. Dr. Michael Epkenhans

70. Geburtstag von Prof. Dr. Michael Epkenhans

Datum:
Ort:
Potsdam
Lesedauer:
3 MIN

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Vor 70 Jahren, am 27. Juni 1955, wurde Michael Epkenhans, der ehemalige Leitende Wissenschaftler des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, in der Stadt Wiedenbrück in Westfalen geboren. Der bekennende Westfale und Ruheständler gilt als einer der renommiertesten deutschen Militär- und Marinehistoriker.

Porträt eines Mannes mit Schnurrbart und Brille

Prof. Dr. Michael Epkenhans, ehemaliger Leitender Wissenschaftler und Stellvertretender Kommandeur des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Epkenhans

Michael Epkenhans studierte im westfälischen Münster Geschichte und Anglistik und legte 1985 das Staatsexamen für Lehramt ab. Bereits in seiner Dissertation, mit der er 1989 promoviert wurde, beschäftigte er sich mit der deutschen Flottenpolitik und der maritimen Rüstung im Deutschen Kaiserreich – ein Thema, das ihn nicht mehr losließ. Die Kaiserliche Marine und das wilhelminische Deutschland wurden sein Forschungsschwerpunkt für die kommenden Dekaden.

Forschungsschwerpunkt Kaiserreich 

Nach einem Abstecher an die Universität Heidelberg und die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte wurde Epkenhans 1996 Direktor der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh am Sachsenwald bei Hamburg. Auch hier galt sein Forschungsschwerpunkt dem wilhelminischen Kaiserreich. Die Marinegeschichte prägte seine akademische Karriere weiter. 2004 habilitierte er sich an der Universität Hamburg mit der wissenschaftlichen Edition der Tagebücher von Admiral Albert Hopman. Bis 2021 war er außerplanmäßiger Professor am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Epkenhans nahm schon früh Kontakt mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr (MGFAMilitärgeschichtliches Forschungsamt) auf. Frühe Wegbegleiter von ihm waren Gerhard Groß, Jörg Hillmann und Frank Nägler. Mit den letzten beiden gab er 2009 einen Sammelband zur Skagerrakschlacht heraus.

Der Schlachtkreuzer Seydlitz in der Einfahrt von Wilhelmshaven

Skagerrakschlacht. Vorgeschichte – Ereignis – Verarbeitung. Hrsg. von Michael Epkenhans, Jörg Hillmann und Frank Nägler

DeGruyter/Oldenbourg

Forschungsdirektor des MGFAMilitärgeschichtliches Forschungsamt

Im selben Jahr wurde Michael Epkenhans Forschungsdirektor des MGFAMilitärgeschichtliches Forschungsamt. Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde auch das MGFAMilitärgeschichtliches Forschungsamt umgestaltet und mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr 2013 zum heutigen ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr zusammengelegt. Dort übernahm er 2014 die Funktion des Leitenden Wissenschaftlers. Ab 2016 war er auch der Leitende Beamte und Stellvertretende Kommandeur. Epkenhans prägte die wissenschaftliche Ausrichtung des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr nachhaltig. Am 31. März 2021 trat er in den Ruhestand. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Forschungsdirektor bzw. als Leitender Wissenschaftler war er einer der Herausgeber der Militärgeschichtlichen Zeitschrift (MGZ). Daneben war und ist er in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und Vereinigungen tätig. Dazu zählen etwa der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, der Arbeitskreis Militärgeschichte, die Navy Records Society, der Wissenschaftliche Beirat der Otto-von-Bismarck-Stiftung und die Commission internationale d'histoire militaire (CIHM).

Publizieren, vortragen und fördern

Michael Epkenhans veröffentliche unzählige Aufsätze, Monografien und Sammelbände zur deutschen Militärgeschichte mit den Schwerpunkten Deutsches Kaiserreich, Erster Weltkrieg und Kaiserliche Marine. Besonders hervorzuheben ist zudem seine umfangreiche Vortragstätigkeit sowohl auf internationalen Kongressen als auch für die Truppe und die interessierte Öffentlichkeit. Während seiner gesamten Karriere lag ihm die Förderung junger Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen am Herzen. Er betreute zahlreiche Dissertationen, leitete Nachwuchskolloquien und war in der CIHM Präsident des Education Committee. 

Militärhistoriker der Marinegeschichte

Sein Engagement für die deutsche Marinegeschichte und die Deutsche Marine drückt sich unter anderem darin aus, dass er Kuratoriumsvorsitzender des Deutschen Marinemuseums ist und bis 2024 Vorsitzender des Freundeskreises der Marineschule Mürwik war. Als Reserveoffizier unterrichtete er regelmäßig den Offiziernachwuchs der Marine in Militärgeschichte im Wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrum der Marineschule Mürwik. Über viele Jahre hinweg betreute er junge Marineoffiziere als Mentor für die Historisch-Taktische Tagung der Marine. In einer einzigartigen Symbiose verband er damit die Ergebnisse wissenschaftlicher Marinegeschichtsforschung mit dem historischen Selbstverständnis der heutigen Deutschen Marine. Der Marineführung stand er jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Auch im Ruhestand lässt ihn die Marinegeschichte nicht los. Regelmäßig erscheinen Publikationen in unterschiedlichen Formaten.

Oberst Hagemann in Uniform überreicht ein Geschenk an Prof. Epkenhans

Verabschiedung von Prof. Dr. Michael Epkenhans aus dem ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Oberst Dr. Frank Hagemann überreicht das Geschenk der Mitarbeitenden des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, März 2021.

Persönliche Wünsche

Auch außerhalb Deutschlands genießt Michael Epkenhans als Marinehistoriker einen herausragenden Ruf, das kann ich als ehemaliger Professor an der University of Salford und als jetziger Leitender Wissenschaftler des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr mit Fug und Recht behaupten. Die führenden Marinehistoriker in Großbritannien kennt er alle, etwa Kapazitäten wie Professor Andrew Lambert oder meinen damaligen Kollegen in Salford, Professor Eric Grove. Professor Epkenhans hat auch mehrfach in englischer Sprache publiziert, eine Sprache, die er vorzüglich beherrscht. Ich kenne ihn seit den 1990er Jahren – als immer freundlichen, immer zugewandten und immer hilfsbereiten Menschen und ich verdanke ihm einige wichtige Hilfestellungen für meine eigene Laufbahn.

An dieser Stelle will ich ihm alles Gute zum „runden Geburtstag“ wünschen, sowohl ganz persönlich, aber selbstverständlich auch im Namen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, eines Instituts, das er mehrere Jahre lang entscheidend geprägt hat.

von Alaric Searle

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