Nicht einen Schritt weiter nach Osten.
Nicht einen Schritt weiter nach Osten.
- Datum:
- Ort:
- Potsdam
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War der Beitritt osteuropäischer Staaten zur NATO nach 1990 eine Provokation Russlands? Wer darauf nach einer wissenschaftlich fundierten Antwort sucht, der sollte zum vorliegenden Werk von Mary Elise Sarotte greifen: „Nicht einen Schritt weiter nach Osten. Amerika, Russland und die wahre Geschichte der NATO-Osterweiterung“. Das Buch erschien 2023 im Verlag C. H. Beck.
Die amerikanische Historikerin Mary Elise Sarotte ist ausgewiesene Spezialistin für die Geschichte Osteuropas. Im vorliegenden Werk nimmt sie, beginnend beim Mauerfall im Herbst 1989, die Vorgeschichte der 1999 einsetzenden NATO-Osterweiterung in den Blick. Dabei wird der bis heute verbreitete Irrtum widerlegt, im Zuge der Wiedervereinigung sei der Sowjetunion verbindlich zugesichert worden, es werde keine NATO-Osterweiterung geben. Nach dem Zerfall der Sowjetunion setzte die Clinton-Administration auf gute Beziehungen zur russischen Regierung unter Boris Jelzin.
Partnerschaft für den Frieden
Um den auf NATO-Beitritt drängenden osteuropäischen Staaten eine schrittweise, langfristige Beitrittsperspektive zu eröffnen ohne Russland vor den Kopf zu stoßen, wurde 1993 die „Partnerschaft für den Frieden“ ins Leben gerufen. Ihr traten die osteuropäischen Länder und eine Reihe ehemaliger Sowjetrepubliken einschließlich Russlands bei. Der vielversprechende Ansatz der „Partnerschaft für den Frieden“ büßte bereits 1994 aus verschiedenen, von Sarotte minutiös dargelegten Gründen seine Erfolgschancen ein. Anschließend setzten die USAUnited States of America zwar ihre finanzielle Unterstützung für das die gesamten 1990er Jahre wirtschaftlich schwache Russland fort, doch kühlte das beiderseitige Verhältnis ab. Daran änderte sich bis 1999 nichts, als Jelzin zurücktrat und Putin als seinen Nachfolger präsentierte.
Artikeltext und Sprechtext | Christoph Kuhl |
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Sprecher | Martin Schulz |
Produktion | Andrea Nimpsch |
Angelesen - Audio-Buchjournal
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