25. April 1952 - Geschichte Kompakt

Gründung Baden-Württembergs

Gründung Baden-Württembergs

Datum:
Ort:
Stuttgart
Lesedauer:
1 MIN

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Die historischen Länder Württemberg und Baden wurden 1945 jeweils in einen Nord- und Südteil getrennt. Grund war deren Zuordnung zu zwei Besatzungszonen. Die Amerikaner legten Wert darauf, die Autobahn von Karlsruhe bis Ulm komplett in ihrer Zone zu haben. Die Franzosen erhielten die Kreise südlich derer, durch die die heutige A8 führte. In diesem Gebiet schufen sie die Länder Baden (auch Südbaden genannt) und Württemberg- Hohenzollern. Die Amerikaner machten es sich einfacher und bildeten nur ein Land: Württemberg-Baden. 

Stimmzettel zwei Hände und ein Stift

Stimmzettel für die Probeabstimmung vor der Wahl zur Entstehung des neuen Südweststaats. (undatiertes Archivbild)

akg-images / picture-alliance / Adolf Castagn

Die Württemberger wollten immer ein neues großes, zunächst Südweststaat genanntes Bundesland bilden – gegen den Willen der Mehrheit der Badener. Bei der Abstimmung am 9. Dezember 1951 stimmten beide Teile Württembergs mit über 90 Prozent für die Vereinigung, in Nordbaden 57 Prozent. In Südbaden waren hingegen nur 38 Prozent dafür. Dennoch verloren die Badener. Denn die Württemberger hatten vorgesorgt: Statt die historischen zwei Länder getrennt zu zählen, reichte die Mehrheit im Ganzen und zusätzlich in drei der vier Abstimmungsgebiete. 

Trotz Verfassungsbeschwerde tritt die Landesversammlung zusammen

Am 25. April 1952 trat die verfassungsgebende Landesversammlung in Stuttgart zusammen und wählte den FDPFreie Demokratische Partei-Politiker Reinhold Maier zum ersten Ministerpräsidenten. Die nun ehemalige badische Landesregierung hatte zuvor Verfassungsbeschwerde eingereicht. Das Bundesverfassungsgericht gab ihr Recht und entschied 1956, im Land Baden habe keine Mehrheit vorgelegen, die Abstimmung sei daher dort zu wiederholen. Aber erst 14 Jahre später, 1970, durften die Badener erneut abstimmen – und bestätigten nun mit 82 Prozent das Land Baden-Württemberg.

Der Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2022 der Zeitschrift für Militärgeschichte

von Cornelia Grosse

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