Unternehmen "Ostfront" - der Untergang der "Scharnhorst"
Unternehmen "Ostfront" - der Untergang der "Scharnhorst"
- Datum:
- Ort:
- Norwegen
- Lesedauer:
- 1 MIN
Nach der Versenkung der „Bismarck“ im Mai 1941 verfolgte die Kriegsmarine eine defensive Strategie. Ihre verbliebenen drei Schlachtschiffe sollten die Küsten Nordeuropas schützen und die alliierten Konvois nach Murmansk bedrohen. Britische Angriffe hatten bis Ende 1943 zwei von drei deutschen Schlachtschiffen außer Gefecht gesetzt. Einzig die „Scharnhorst“ war einsatzbereit.
Am 22. Dezember 1943 klärte die Luftwaffe den alliierten Konvoi JW 55B auf. Dieser wurde neben seiner Eskorte von zwei Sicherungsgruppen mit insgesamt vier Kreuzern, acht Zerstörern und dem Schlachtschiff „Duke of York“ begleitet. Am 25. Dezember erhielt die „Scharnhorst“ den Einsatzbefehl zum Unternehmen „Ostfront“. Das Schlachtschiff wurde durch fünf Zerstörer der 4. Zerstörerflotille begleitet. Das Wetter war stürmisch und nur gegen Mittag herrschte für kurze Zeit diffuses Tageslicht. Ein Gegner konnte nur mit Radar geortet werden. Die fünf deutschen Zerstörer und das Schlachtschiff setzten dieses aber nicht ein, um sich durch die dabei ausgesendete Strahlung nicht selbst zu verraten. Die britischen Schiffe aber nutzten ihre modernen Geräte und klärten die „Scharnhorst“ auf.
Fast 2000 Matrosen finden den Tod
Am 26. Dezember 1943 entwickelten sich zwei Gefechte, bei denen die „Scharnhorst“ allein gegen den überlegenen Gegner kämpfte. Ihre hohe Artilleriereichweite kam wegen der schlechten Sicht und der kurzen deutschen Radarreichweite nicht zur Geltung. Hoffnungslos unterlegen sank sie am Abend nach zahlreichen Artillerie- und Torpedotreffern. 1932 deutsche und 21 britische Seeleute fanden den Tod. Damit war die größte Bedrohung für die alliierten Konvois auf der Route nach Murmansk beseitigt. Es blieb das letzte Gefecht zwischen Schlachtschiffen in europäischen Gewässern. Zudem bewies es eindrücklich die Bedeutung von Radargeräten für den modernen Seekrieg.
Geschichte kompakt
Kurz, knapp und informativ. Ein schneller Einstieg in komplexe Ereignisse und Entwicklungen der Militärgeschichte.