Verkündung des Marshall-Plans
Verkündung des Marshall-Plans
- Datum:
- Ort:
- USA
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Auch im Jahr 2017 haben viele deutsche Unternehmensgründer die Möglichkeit genutzt, Kredite aus dem ERP-Sondervermögen des „European Recovery Program“ (ERP) der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfWKreditanstalt für Wiederaufbau ) erhalten zu können. Zumeist fragen die Kreditnehmer nicht danach, woher dieses Geld stammt und woher die KfWKreditanstalt für Wiederaufbau ihren Namen hat: vom Marshallplan 1947. Das ERP-Sondervermögen setzt sich aus den Zinsen und Zinseszinsen, der bis 1966 an die USAUnited States of America zum Großteil zurückgezahlten Kredite des ERP zusammen, das von der dafür gegründeten KfWKreditanstalt für Wiederaufbau verwaltet wurde und wird.
Nachdem die großen Zeitungen in den USAUnited States of America über die katastrophalen ökonomischen Zustände im darniederliegenden Nachkriegseuropa berichtetet hatten, verkündete der damalige USUnited States-Außenminister George C. Marshall am 5. Juni 1947 in einer Rede an der Harvard-University einen Plan zur Sanierung aller europäischen Volkswirtschaften. Neben der humanitären Hilfe, wollte die Administration in Washington stabile politische Verhältnisse in Europa schaffen, eine weitere Ausbreitung des Kommunismus verhindern und zugleich der amerikanischen Wirtschaft ihre wichtigsten Absatzmärkte sichern. Hierzu stellte die USUnited States-Regierung Zuschüsse und Darlehen im Wert von gut 13,3 Mrd. USUnited States-Dollar zur Verfügung. 17 Länder nahmen diese Wiederaufbauhilfe an.
ERP ermöglicht „Wirtschaftswunder“
Mit 1,4 Mrd. USUnited States-Dollar erhielt Westdeutschland die vierthöchste Summe: eine Finanzspritze, die eine wesentliche Voraussetzung für das nachfolgendende „Wirtschaftswunder“ war. Gleichzeitig war die Teilnahme am ERP der erste Schritt zur Westintegration der späteren Bundesrepublik. Weitere auf dem ERP basierende Finanzhilfen (u.a. der „Nash-Plan“) ermöglichten in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre den Aufbau der Bundeswehr. George C. Marshall wurde 1953 für seinen Plan mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Der Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2018 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.
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