Schlacht um Monte Cassino
Schlacht um Monte Cassino
- Datum:
- Ort:
- Italien
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Nach der Landung in Sizilien betraten erstmals am 3. September 1943 alliierte Streitkräfte das italienische Festland, sechs Tage später erfolgte die Landung der alliierten Hauptstreitmacht bei Salerno südlich von Neapel. Trotz großer eigener Verluste konnten sich amerikanische und britische Truppen langsam Richtung Norden vorkämpfen.
Da Mussolini bereits abgesetzt war und Italien durch den zwischenzeitlichen Waffenstillstand an keinerlei Kampfhandlungen mehr teilnahm, war die Wehrmacht bei der Verteidigung weitgehend auf sich alleine gestellt. Erst der eilig von der Ostfront zur Unterstützung abgezogenen 10. Armee gelang es schließlich, die Front zu stabilisieren. Nördlich von Neapel wurde zudem umgehend mit dem Ausbau einer Verteidigungslinie, der »Gustav-Stellung«, begonnen. Einen strategisch wichtigen Punkt auf dieser Linie bildete der Monte Cassino, ein felsiger Hügel von etwa 500 m Höhe, auf dessen Kuppe sich ein frühmittelalterliches Benediktinerkloster befand. An den Berghängen und in der Kleinstadt Cassino waren die deutschen Abwehrstellungen besonders stark, um ein weiteres Vorstoßen der Alliierten durch das Liri-Tal in Richtung Rom zu verhindern. Das Kloster selbst war aufgrund seiner kulturellen Bedeutung hingegen nicht durch deutsche Truppen besetzt, was der alliierten Seite zuvor auch mitgeteilt worden war.
Drei Schlachten um Cassino und den Klosterberg
Am 17. Januar 1944 begann durch alliierte Angriffe die Schlacht um Monte Cassino. Die erste Angriffswelle blieb allerdings erfolglos liegen. Die zweite Angriffswelle sollte durch die Bombardierung des Klosters vorbereitet werden, da man den Deutschen nicht traute und neben Truppen auch eine Funkstation in den Gemäuern vermutete. Die anschließenden schweren Bombenangriffe vom 15. Februar hatten nicht nur die vollständige Zerstörung der Klosteranlage zur Folge, sondern kosteten auch das Leben von rund 300 Mönchen und Zivilisten. Allerdings waren die bedeutenden Kunstschätze der Abtei noch kurz vor dem Luftangriff von der Wehrmacht in den Vatikan gebracht worden, wobei einige wertvolle Gemälde geraubt wurden.
Die Klosterruinen wurden nach dem Bombardement durch deutsche Fallschirmtruppen besetzt und die nächsten vier Monate gegen alle alliierten Offensiven gehalten. Erst am 17. Mai konnte der Monte Cassino besetzt und der alliierte Vormarsch fortgeführt werden. Neben Amerikanern, Briten, Kanadiern, Neuseeländern, Exilpolen und -franzosen hatten auch Kolonialsoldaten aus Indien, Marokko und Algerien auf alliierter Seite gekämpft, mindestens 12 000 verloren dabei ihr Leben. Auf deutscher Seite fielen ca. 20 000 Mann in den harten Kämpfen um diesen strategisch wichtigen Punkt. Aufgrund der hohen Verlustzahlen sowie der Dauer und Intensität der Kämpfe gilt diese Schlacht als eine der längsten und blutigsten des Zweiten Weltkrieges. Das Kloster wie auch die Stadt Cassino wurden nach dem Krieg wieder vollständig aufgebaut, unweit des Bahnhofs von Cassino wird heute in einem Museum an die Schlacht erinnert.
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