1756‑1763 - Geschichte Kompakt

Der Siebenjährige Krieg

Der Siebenjährige Krieg

Datum:
Ort:
Europa
Lesedauer:
2 MIN

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Was haben die Romanfiguren Chingachgook, Häuptling der Mohikaner, und sein weißer Blutsbruder Falkenauge mit den realen Personen Friedrich der Große, Maria Theresia sowie Siraj-ud- Daula, dem Herrscher von Bengalen, gemeinsam? Sie alle sind in der Zeit des Siebenjährigen Krieges (17561763) zu verorten. Die traditionelle deutsche Erzählung blendete jedoch alle Personen außer Friedrich und Maria Theresia aus und degradierte den globalen Siebenjährigen Krieg zum 3. Schlesischen Krieg. 

Gemälde einer Schlacht

Sieg der französischen Truppen unter General Montcalm bei Carillon über das britische Invasionsheer.

Henry Alexander Ogden, gemeinfrei auf Wikimedia Commons

Preußen hatte bereits 1740 das zuvor österreichische Schlesien erobert und in der Folgezeit in zwei Kriegen verteidigt. Seit Mai 1756 gab es eine neue Koalition gegen Friedrich II: Österreich, Sachsen, Frankreich, Russland, später Schweden und das Heilige Römische Reich. Preußen, verbündet mit Großbritannien sowie Hannover, sah sich bedroht und marschierte am 29. August in Sachsen sein. Es folgten eine Reihe preußischer Siege (Roßbach, Leuthen, Prag), die aber dem Gegner keine entscheidende Niederlage beibrachten und schon gar nicht die Koalition sprengten. Die Koalition wiederum brachte Preußen einige Verluste bei (Kolin, Hochkirch, Kunersdorf), nutzte militärische Vorteile aber oft nicht aus, war sich uneins und verpasste somit den Gesamtsieg. Der Tod der russischen Zarin Elisabeth 1762, deren Nachfolger Zar Peter III. preußenbegeistert war, ließ Russland schließlich aus der Koalition ausscheiden. 

Krieg auf mehreren Kontinenten

Soldaten in einer Stadt

Übergabe der französischen Stadt Montreal an britische Truppen

Unbek. Künstler, gemeinfrei auf Wikipedia

Global aber hatte der Konflikt schon seit 1754/55 an ganz anderer Stelle zwischen Franzosen und Briten sowie ihren indigenen Verbündeten im Ohiotal geschwelt. Hier wurde bereits geschossen; die formale Kriegserklärung folgte am 17. Mai 1756. Die Kämpfe Frankreichs und Spaniens gegen Großbritannien zu Land sowie zur See fanden weltweit statt. Es wurde blutig um die Besitzungen in Nordamerika inklusive Kanada, bezeichnet als sogenannter French and Indian War, gerungen, sowie in Florida, in der Karibik, in Afrika, auf den Philippinen und in Indien, genannt 3. Karnatenkrieg, gekämpft. Aus dieser Warte war Friedrichs Kampf nur ein „Nebenkriegsschauplatz“, was er nach britischem Willen auch bleiben sollte. Der König von Großbritannien, preußischer Hauptkriegsfinanzier, war zugleich Kurfürst von Hannover und wollte sein Festlandsterritorium schützen, was ihm 1759 beim Sieg über das französisch-sächsische Heer in der Schlacht bei Minden auch gelang. Der Friede von Paris 1763 beendete schließlich den weltweiten Kampf und schrieb britische Gewinne in Kanada, Louisiana und Indien fest. Die britischen Zahlungen an Friedrich endeten, alle waren kriegsmüde und schlossen daher für Europa 1763 den Frieden zu Hubertusburg. 

Der Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2021 der Zeitschrift für Militärgeschichte

von Harald Potempa

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