18. März 1848 - Geschichte Kompakt

Deutsche Revolution

Deutsche Revolution

Datum:
Ort:
Frankfurt am Main
Lesedauer:
2 MIN

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Im März 1848 kam es an verschiedenen Orten in Mitteleuropa zu Protesten und revolutionären Erhebungen gegen die Obrigkeit. In vielen deutschen Staaten gab es politische Kundgebungen. Zu den Forderungen zählten Presse-, Versammlungs- und Vereinsfreiheit, Schwurgerichte und Volksbewaffnung. Viele wollten eine Verfassung und allgemeine Wahlen, andere das Ende der Kleinstaaterei und somit deutsche Einheit, wenige das Ende der Monarchie und damit eine Republik.

Bewaffnete Zivilisten mit Flagge Schwarz-Rot-Gold

Straßenkämpfe in Berlin am 18./19. März 1848. “Barrikadenszene am Alexanderplatz.” Zeitgenössischer Holzstich, koloriert, nach Zeichnung von J. Kirchhoff.

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In Wien war es am 13. März bereits zum Aufstand gekommen. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. fürchtete Ähnliches für Preußen und ging auf die „Märzforderungen“ ein. Am 18. März versammelten sich daher viele Menschen auf dem Berliner Schlossplatz, um die Antwort des Königs zu hören. Gegen die aufmarschierten Soldaten erhob sich allerdings Protest. Der König zog die Truppen ab, doch ausgerechnet dabei fielen gegen 14.30 Uhr zwei Schüsse. Das Wort Verrat machte die Runde. Barrikaden wurden errichtet, es kam zu heftigen Kämpfen mit über 200 Toten und vielen Verwundeten. Der König versprach eine Nationalversammlung zur Beratung über eine Verfassung und ehrte am 22. diese „Märzgefallenen“. Dabei trug er zum einen eine Armbinde mit den alten Farben des Reiches und des Lützowschen Freikorps von 1813, die zugleich die neuen demokratischen Farben waren, zum anderen wurde ihm eine solche Fahne vorangetragen. Es galt die Parole: (Pulver ist) schwarz – (Blut ist) rot – gold(en flackert die Flamme der Freiheit).

Nationalversammlung in der Paulskirche in Frankfurt/Main

Nach den ersten freien Wahlen wurde ab dem 18. Mai eine Verfassungsgebende Nationalversammlung nach Frankfurt am Main einberufen. Sie hatte gewaltige Probleme zu lösen: Ein Deutschland mit oder ohne Österreich? Preußen als Führungsmacht? Republik oder Monarchie? König von Preußen als Kaiser? Aufgaben der Einzelstaaten? Die Rolle von Schleswig und Holstein unter dänischer Herrschaft?

Über die letzte Frage war es zum Krieg mit Dänemark gekommen. Zudem sah die schließlich erstellte Verfassung einen Bundesstaat unter der Führung Preußens vor. Dessen König aber lehnte im März 1849 die angebotene Kaiserkrone ab, da sie mit dem „Ludergeruch der Revolution“ behaftet sei. Die Revolution wurde schließlich blutig niedergeschlagen, ihre Vermächtnisse blieben:

Dazu gehörte der Traum des Nationalstaates: die EINIGKEIT. Verfassungen mit ihren Grundrechten und die Verbesserung des Rechtswesens kamen dazu: UND RECHT. Zensur und Freiheitsbeschränkungen sollten aufhören: UND FREIHEIT. Aber deren Realisierung unter schwarz-rot-gold dauerte lange.

Der Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2023 der Zeitschrift für Militärgeschichte

von Harald Potempa

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