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1. Oktober 1949 - Geschichte Kompakt

Ausrufung der Volksrepublik China

Geschichte
Datum:
Ort:
Asien
Lesedauer:
2 MIN

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Nachdem 1911 die letzte kaiserliche Dynastie gestürzt worden war, bildeten sich in den 1920er-Jahren zwei große Parteien: Die nationale Partei Kuomintang mit Chiang Kai-shek an der Spitze und die Kommunistische Partei unter Führung von Mao Zedong. Die beiden Persönlichkeiten dominierten die weitere Geschichte Chinas im vergangenen Jahrhundert. 

Mann mit Blatt vor Mikrofon umgeben von anderen Männern

Umgeben von anderen Führern der kommunistischen Partei ruft Mao Zedong am 1. Oktober 1949 am Tor des Himmlischen Friedens in Peking die Volksrepublik China aus (kolorierte Aufnahme).

Wikimedia, gemeinfrei (Mao Proclaiming New China)

1927 zerbrach das erst drei Jahre zuvor gebildete Bündnis zwischen Nationalisten und Kommunisten. Im darauf folgenden Bürgerkrieg errang Chiang Kai-shek die Vorherrschaft, die Kommunisten standen unter seinen andauernden Angriffen mehrfach am Rand der Niederlage. In nahezu auswegloser Lage verlegte Mao seine Truppen 1934/35 auf dem berühmt gewordenen „Langen Marsch“ aus dem Süden in scheinbar sichere nördliche Regionen. Der Blutzoll war enorm: Von rund 100.000 Mann erreichten nur knapp 8.000 das Ziel. Der japanische Angriff auf China 1937 beendete die innerchinesischen Kämpfe und führte zu einer erneuten Kooperation beider Parteien.

Die Großmächte USAUnited States of America und UdSSRUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken mischen sich ein

Nach dem Sieg über Japan 1945 brach der Bürgerkrieg 1946 erneut aus. Mit amerikanischer Hilfe gewannen Chiang Kai-sheks Truppen landesweit die Oberhand. Maos Volksbefreiungsarmee konzentrierte sich – mit sowjetischer Unterstützung – dagegen zunächst auf den Nordosten, die Mandschurei. Nach dem dortigen Sieg weiteten die Kommunisten 1948 ihre militärische Kampagne Richtung Süden aus. Maos Strategie war erfolgreich: Seine Agitatoren gewannen die Bauern, seine Soldaten bewegten sich im ländlich geprägten China „wie Fische im Wasser“ (Mao). Die Nationalisten hielten die Städte – bis diese von Maos Truppen umschlossen und zur Aufgabe gezwungen wurden. Im Januar 1949 fiel Peking, im April 1949 auch die damalige Hauptstadt Nanking. Am 1. Oktober rief Mao die Volksrepublik China aus.

Allein für drei Jahre der zweiten Phase des Bürgerkriegs werden rund 2,5 Millionen Tote angenommen (gefallene Soldaten beider Seiten sowie Zivilistinnen und Zivilisten). Die Kämpfe endeten am 10. Dezember 1949 mit dem Fall von Chengdu. Drei Tage zuvor war die nationalchinesische Regierung auf die Insel Taiwan geflohen, zwei Millionen Soldaten ihrer Streitkräfte zogen sich ebenfalls dorthin zurück. Die Zahl der zivilen Geflüchteten auf der Insel wird mit 900.000 bis 1,1 Millionen angegeben.

Der Beitrag erschien in der Ausgabe 3/2009 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.

von Klaus Storkmann

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„Geschichte kompakt“ ist eine Rubrik der Zeitschrift „Militärgeschichte“. Die Beiträge konzentrieren sich auf wesentliche Fakten und ordnen die Ereignisse in einen größeren historischen Zusammenhang ein.

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