Schlacht bei Kunersdorf
Schlacht bei Kunersdorf
- Datum:
- Ort:
- Polen
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- 1 MIN
1759 ist das dritte Jahr des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763). Friedrich II. von Preußen ist gegenüber seinen Gegnern Österreich und Russland längst in der Defensive. Die Erfolge von Rossbach und Leuthen sind zwei Jahre her. Mit Mühe, knapper werdenden Ressourcen und defensiver Strategie erwehrt sich der preußische König seiner Feinde, die eine große zahlenmäßige Überlegenheit besitzen.
Im Juli 1759 gelingt es der preußischen Armee nicht, die Vereinigung eines starken österreichischen Korps mit dem russischen Hauptheer zu verhindern. An der Oder stehen den 49000 Preußen nun etwa 79000 Österreicher und Russen gegenüber. Friedrich II., eine Entscheidung suchend, greift am 12. August das Lager der vereinigten feindlichen Armeen bei Kunersdorf an.
Friedrich II. entgeht bei Kunersdorf der vollständigen Vernichtung knapp
Ähnlich wie in der Schlacht von Leuthen versucht der König einen Flügel der gegnerischen Armee mit überlegenen Kräften anzugreifen und so die Front aufzurollen. Doch diesmal sollte die „schräge Schlachtordnung“ scheitern. Durch eine notwendige Umgruppierung der Kräfte nach unzureichender Erkundung geht das Überraschungsmoment verloren. In stundenlangem Kampf werden die preußischen Bataillone dezimiert, und die Schlacht wird zum blutigen Gemetzel. 19000 Preußen fallen oder werden verwundet. Das Hasardspiel des Königs scheitert, er stürzt in eine tiefe psychische Krise.
Doch die Feinde sind uneins und handeln zögerlich: Wie so oft in diesem Krieg nutzen sie ihre Siege strategisch nicht energisch genug aus und versäumen die völlige Vernichtung der preußischen Streitkräfte. So kann der preußische König seine Kräfte wieder sammeln und die kommenden Kriegsjahre bis zur Erschöpfung aller Kriegsparteien durchstehen.
Der Beitrag erschien in der Ausgabe 2/2009 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.
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„Geschichte kompakt“ ist eine Rubrik der Zeitschrift „Militärgeschichte“. Die Beiträge konzentrieren sich auf wesentliche Fakten und ordnen die Ereignisse in einen größeren historischen Zusammenhang ein.