Die Schlacht bei Waterloo
Die Schlacht bei Waterloo
- Datum:
- Ort:
- Belgien
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Am 18. Juni 1815 schlugen Koalitionstruppen unter Führung des englischen Herzogs von Wellington und des preußischen Feldmarschalls Blücher ein französisches Heer südlich der belgischen Hauptstadt Brüssel bei Waterloo. Die Schlacht besiegelte nicht nur das Ende des ersten französischen Kaiserreiches, sondern auch das seines selbsternannten Kaisers Napoleons I.
Napoleon war im März von der Insel Elba nach Frankreich zurückgekehrt, hatte dort erneut das französische Volk hinter sich zu bringen vermocht, König Ludwig XVIII. vertrieben und die Streitkräfte auf seine Seite gezogen. Der sich sofort wieder formierenden antinapoleonischen Koalition wollte er durch einen Präventivschlag zuvorkommen. Napoleon beabsichtigte zunächst die Briten und Preußen zu schlagen. Sein Gegner Wellington bezog am 17. Juni Stellung zwischen Braine l´Alleud und Papelotte südlich von Waterloo.
„Ich wollt es wäre Nacht oder die Preußen kämen“
Napoleon nahm die Schlacht an und formierte seine Infanterie in zwei Treffen, dahinter seine Kavallerie. Insgesamt standen 72000 Franzosen gegen 67600 Briten, Niederländer und Deutsche. Napoleon ließ seine Truppen frontal angreifen, mit Schwerpunkt auf den linken Flügel des Gegners. Weder das massive Feuer seiner überlegenen Artillerie noch zwei Kavallerieangriffe erzielten den gewünschten Durchbruch. Der stoische Wellington, der sich Ruhm in Indien und Spanien erworben hatte, hielt aus, obwohl er mehr als die Hälfte seiner Streitmacht verlor. Er und auch Napoleon wussten vor Schlachtbeginn vom unmittelbar bevorstehenden Eintreffen preußischer Truppen. Bereits zwei Stunden nach Beginn der Kämpfe erschien das Korps Bülow in Napoleons rechter Flanke. Ab 16:30 Uhr begann der preußische Angriff mit etwa 45000 Mann, der den Zusammenbruch der französischen Kräfte herbeiführte. Sie flohen vom Schlachtfeld, auf dem mehr als 50000 Gefallene blieben. Wenige Tage später ergab sich Napoleon den Alliierten und wurde endgültig auf die unwirtliche Insel St. Helena verbannt.
Der Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2005 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.
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