Monroe-Doktrin
Sicherheitspolitik- Datum:
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- USA
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Sie bezeichnete sich als geistlich. Sie war 1815 als Zusammenschluss europäischer Mächte gegründet worden. Sie wollte Spanien bei der Rückeroberung seiner nach 1808 unabhängig gewordenen und damit „verlorenen“ amerikanischen Kolonien unterstützen. Zudem dehnte sie sich in Alaska aus: Die Rede ist von der „Heiligen Allianz“.
James Monroe, Porträt von John Vanderlyn, (1816)
wikimedia, gemeinfreiGegen ihre Pläne zur militärischen Intervention in Süd- und Lateinamerika wandte sich USUnited States-Präsident James Monroe am 2. Dezember 1823 in seiner Rede vor dem Kongress. Er skizzierte die künftige USUnited States-Außenpolitik. Monroe stellte klar, dass die alte von der neuen Welt politisch strikt zu trennen sei, und legte somit Einflusszonen fest. Monroe forderte die europäischen Mächte auf, keine weiteren Kolonien in Nord- und Südamerika zu errichten. Sie sollten die neu entstandenen souveränen Staaten respektieren und sich aus deren Angelegenheiten heraushalten. Präsident Monroe drohte andernfalls mit einem Eingreifen der USAUnited States of America. Diese würden sich im Gegenzug nicht in die Angelegenheiten Europas einmischen. Als griffige Kurzformel galt und gilt: „Amerika den Amerikanern!“
Die meisten der neuen Staaten Lateinamerikas waren zunächst wenig stabil, es folgten Aufstände und Kriege. Die USAUnited States of America wiederum erweiterten im 19. Jahrhundert durch Kauf, „Landnahme“ oder besser Eroberung auf Kosten der indigenen Bevölkerung sowie Krieg ihr Staatsgebiet beträchtlich. Sie begannen, den amerikanischen Kontinent zu dominieren. Die Monroe-Doktrin erhielt ihre Bedeutung erst in der Rückschau. Sie wurde im 20. Jahrhundert wiederholt von USUnited States-Regierungen zitiert, ausgebaut, angepasst und genutzt, so etwa 1962 gegen die Stationierung von sowjetischen Raketen auf Kuba.
Der Beitrag erschien in der Ausgabe 4/2023 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.
von Harald Potempa„Geschichte kompakt“ ist eine Rubrik der Zeitschrift „Militärgeschichte“. Die Beiträge konzentrieren sich auf wesentliche Fakten und ordnen die Ereignisse in einen größeren historischen Zusammenhang ein.