Koloniale militärische Gewalt war ein zentrales Instrument imperialer Herrschaft. Sie strukturierte Machtverhältnisse, prägte den Alltag und war in globale Dynamiken von Ordnung, Krieg und Repression eingebettet.
Der Workshop greift aktuelle methodische Ansätze der Kolonialgeschichte auf und richtet den Blick auf Organisation, Strukturen, Einsatzlogiken, Verantwortungsräume und Eskalationsdynamiken militärischer Gewalt.
Ziel ist es, die theoretischen und empirischen Grundlagen für die weiteren Veranstaltungen zu schaffen und mögliche Verbindungen zwischen Kolonial-, Gewalt- und Militärgeschichte zu ergründen, insbesondere im Hinblick auf Formen und Logiken kolonialer Militäreinsätze. Durch den integrativen Ansatz und die Vernetzung der Teilnehmenden sollen neue Perspektiven für die Erforschung kolonialer militärischer Gewalt eröffnet werden.
Das Programm vereint Vorträge etablierter Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diskutiert werden unter anderem transimperiale Vergleichsansätze, biographische Zugänge, Wissensbestände zu kolonialem Krieg sowie Eskalationsprozesse im deutschen Kolonialismus.
Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Der Workshop richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit fundierten Kenntnissen in den relevanten Forschungsfeldern.
Programm | |
Dienstag, 7. Oktober 2025 | |
---|---|
11:55–12:30 | Begrüßung: Kommandeur ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Einführung: Christian Stachelbeck (Potsdam) |
12:30–13:30 | Keynote
Maria Framke (Rostock): Kolonialgewalt und transimperiale antikoloniale Solidarität in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts |
13:30–14:00 | Pause |
14:00–15:30 | Transimperiale Zugänge – Methodik und Perspektiven kolonialer Gewaltgeschichte
Christian Methfessel (München): Imperiale Militäreinsätze – Perspektiven der Transimperialen, Internationalen und Mediengeschichte
Jonas Kreienbaum (Berlin): Kolonialkriege – Nationale Wege |
15:30–16:00 | Pause |
16:00–17:30 | Imperiale Biographien als methodischer Zugang zur kolonialen Gewaltpraxis
Jürgen Kilian (Bayreuth): „Die biographische Illusion“? – Quellen zu kolonialen Akteuren
Matthias Häussler (Bochum): „Glaubst Du an all das, was Du schreibst?!“ Tagebücher als Quellen historischer Erkenntnis |
17:30–18:00 | Pause |
18:00-18:45 | Resümee und Ausblick
Christian Stachelbeck, Frank Reichherzer, Pierre Köckert (Potsdam) |
Mittwoch, 8. Oktober 2025 | |
09:00–10:00 | Keynote
Tanja Bührer (Salzburg): Die Organisation kolonialer militärischer Gewalt (1750–1914) |
10:00–10:30 | Pause |
10:40–12:00 | Die Organisation kolonialer militärischer Gewalt: Strukturen, Einsatzlogik, Verantwortungsräume
Gerhard Wiechmann (Oldenburg): Kolonialtruppen: Begriff – Strukturen – Kontinuitäten, 1493 bis 1980
Tom Menger (München): Wissensbestände zu kolonialem Krieg und Gewalt im Hochimperialismus – Inhalt, Entstehung und Transfer |
12:00–13:30 | Pause |
13:30–15:00 | Organisation und Eskalation: Militärische Gewalt im kolonialen Krieg
Andreas Eckl (Bochum): Zwischen Strategie und Vernichtung: Trothas militärische Gewaltpraxis im Kontext kolonialer Ordnung
Martin Schulz (Potsdam): Das Gewalthandeln der Angehörigen des ostasiatischen Expeditionskorps im Boxerkrieg 1900/01: Ein Erklärungsversuch |
15:00-15:30 | Pause |
15:30-16:30 | Abschlussdiskussion und Ausblick
Christian Stachelbeck, Frank Reichherzer, Pierre Köckert (Potsdam) |
Pierre Köckert
Tel.: 0331–9714–524
E-Mail: PierreKoeckert@bundeswehr.org
Wir bitten um Anmeldung bis zum 30. September 2025 unter zmsbwtagungsmanagement@bundeswehr.org
Bitte beachten Sie den Hinweis auf die begrenzte Teilnehmerzahl. Für die Pausenversorgung wird eine Gebühr von 5 Euro erhoben.