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Frauen für Frauen: Versammlung in Potsdam

Frauen
Datum:
Ort:
Potsdam
Lesedauer:
3 MIN

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Zum intensiven Netzwerken und zum regen Austausch trafen sich Anfang Mai fast 60 Frauen aus dem Zentrum für Innere Führung (ZInFüZentrum Innere Führung), den Militärhistorischen Museen in Dresden und Gatow (MHM) sowie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) in Potsdam.

Ein Gruppenbild von den ca. 60 Teilnehmerinnen der Frauenverammlung vor dem Brandenburger Tor

Die Teilnehmerinnen vor dem Brandenburger Tor in Potsdam

Bundeswehr/Franziska Hunold

Die diesjährige Frauenversammlung fand bereits zum dritten Mal statt. „In diesem Rahmen lernen wir uns persönlich kennen, vernetzen uns und teilen wichtige Informationen, die die Frauen einer Dienststelle betreffen“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Zentrums für Innere Führung, Ruth Schmahl-Kieven. Das Bundes- und das Soldatengleichstellungsgesetz schaffen die rechtliche Grundlage, sich einmal im Jahr herausgelöst aus dem dienstlichen Alltag zu versammeln und auszutauschen.

Die erste Frauenversammlung fand 2021 am Zentrum für Innere Führung in Koblenz statt. Hier trafen sich zunächst ausschließlich zivile Mitarbeiterinnen, um sich zu vernetzen. Die erste gemeinsame Veranstaltung von zivilen Mitarbeiterinnen und Soldatinnen richteten die Gleichstellungsbeauftragten dann im Jahr 2022 am Militärhistorischen Museum in Dresden aus. Bei diesen beiden Veranstaltungen entstand der Wunsch, untereinander mehr von den jeweiligen Aufgaben und beruflichen Herausforderungen der Anderen zu erfahren.

Gemeinsam weibliche Positionen entwickeln

Die Versammlung bietet den Frauen der drei Dienststellen Raum, gemeinsame Positionen auf Frage- und Problemstellungen des dienstlichen Alltags, beruflicher Perspektiven oder Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten aus femininer Perspektive in einer männerdominierten Dienstumwelt zu finden.

4 Frauen verfolgen auf Stühlen sitzend einem Vortrag.

Die Teilnehmerinnen verfolgen interessiert die verschiedenen Vorträge

Bundeswehr/Franziska Hunold
Eine Frau beschriftet ein Plakat mit Begriffen, wo Uniformen getragen werden

"Wo werden Uniformen getragen?" Auch das war ein Thema in den Workshops

Bundeswehr/Franziska Hunold

In verschiedenen Workshops haben die Teilnehmerinnen diesjährig in Potsdam einzelne Arbeitsfelder ihrer Dienststellen vorgestellt und diskutiert. „Was machen die Kolleginnen eigentlich? Was ist die Rolle als Frau dabei? Wie werden wir wahrgenommen?“, fasste Ruth Schmahl-Kieven die zentralen Fragen zusammen. 

Dabei stellten die Teilnehmerinnen fest, dass Männer und Frauen in der Bundeswehr mögliche Vorurteile gegenüber Frauen unterschiedlich wahrnehmen. Während Männer davon ausgehen, dass Frauen nun gleichberechtigt und vorurteilsfrei integriert sind, erleben Frauen oft noch mangelnde Wertschätzung. Dazu kommen Unterschiede untereinander: „Frauen netzwerken anders“, stellte eine der Teilnehmerinnen fest. Weiter führte sie aus, dass Männer eher nutzen- und hierarchieorientiert wirkten und aktiv auf karriereförderliche, mögliche Netzwerkpartner zugingen. „Was kannst Du für mich tun? Das ist eine zentrale Frage“, sagte sie. Frauen fragten eher: „Wer bist Du?“, weniger „Was tust Du (für mich)?“.

Unterstützung für Führungskräfte 

Die Veranstaltung richtet sich zwar an Frauen, aber Männer können auch dazu eingeladen werden und teilnehmen. „Es ist etwas anderes, wenn an einer Besprechung von 20 Soldaten oder zivilen Mitarbeitern nur eine Frau teilnimmt, als wenn 20 Frauen zu einem Thema sprechen“, stellte der Kommandeur des Zentrums für Innere Führung, Generalmajor Markus Kurczyk, fest. „Die Bundeswehr ist ein männerdominierter Bereich. Es ist für mich als Frau manchmal anstrengend, in Besprechungen immer in der Minderheit zu sein!“, ergänzte eine Teilnehmerin.

Die Frauenversammlung hilft auch den Führungskräften: „Ich erhalte so ein abgestimmtes Feedback einer in der Bundeswehr minderrepräsentierten Gruppe statt der Meinung nur einer Einzelperson“, unterstrich General Kurczyk. Dieses Meinung teilt auch der Kommandeur des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Oberst Dr. Sven Lange, insbesondere für die Arbeit des Forschungsinstitutes: „Wie können wir die eigene Produktpalette erweitern, um Frauen in der Bundeswehr besser zu erreichen?“

Ein General im Dienstanzug mit Microfon in der Hand. Im Hintergrund unscharf die Projektionsfläche des Vortrages.

Auch Generalmajor Markus Kurczyk ist ein Beführworter der Veranstaltung und des Austausches der Frauen untereinander

Bundeswehr/Franziska Hunold
Frau Schmahl-Kieven während eines Vortrages

Frau Ruth Schmahl-Kieven ist eine der Mitorganisatorinnen der Frauenversammlung

Bundeswehr/Franziska Hunold

Vielfältiges Programm

Die Workshops der Frauenversammlung wurden durch verschiedene Vorträge ergänzt. Dr. Gerhard Kümmel, wissenschaftlicher Direktor am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, fragte, ob die Integration von Soldatinnen in der Bundeswehr bisher gelungen ist: „Die Integration von Frauen, allerdings auch von anderen minderrepräsentierten Gruppen in der Bundeswehr, ist schon ein gutes Stück vorangekommen. Allerdings ist das ein andauernder Prozess, der auch in Zukunft begleitet und gefördert werden muss„, so der Militärsoziologe. Prof. Dr. Merith Niehuss, bis zum 31.12.2022 Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, stellte in einer „Gender-History“ dar, wie zäh und hart sich Frauen ihre Stellung im Berufsleben, in der Politik und in der Gesellschaft im 20. Jahrhundert erkämpft haben. An die Frauenversammlung knüpfte eine Weiterbildung im Rahmen der politischen Bildung an. Ein Besuch der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam zur Geschichte politischer Verfolgung und Gewalt in den deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts und eine militärhistorische Stadtführung durch Potsdam rundeten das zweitägige Programm ab. 

Nach der dritten Frauenversammlung der drei Dienststellen kann man von einem etablierten Format sprechen. Dieses gilt es zu nutzen und auszubauen, denn die Versammlung schafft für Frauen einen gesetzlich garantierten und geschützten Raum.

von Eggo Rettmer

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