Zugehört - Podcast

Für die Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold

Für die Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold

Datum:
Ort:
Potsdam
Lesedauer:
2 MIN

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Sebastian Elsbach (Universität Jena) und Dennis Werberg (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) sprechen über die größte republikanische Massenorganisation der Weimarer Republik, das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, sein Selbstverständnis und sein Wirken.

Ein Mann mit Brille und Uniform und einer in Zivil, sitzen vor einem Mikrofon und schauen freundlich in die Kamera

Dennis Werberg (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) und Sebastian Elsbach (Universität Jena) in der neusten Folge von Zugehört.

Bundeswehr/Nimpsch

Schild und Stütze der Weimarer Republik

Vor rund 100 Jahren, nachdem die junge Weimarer Republik im „Krisenjahr 1923“ ihre bisher größte Belastungsprobe überstanden hatte, riefen überzeugte Republikaner im Februar 1924 einen besonderen Verband zum Schutz der Republik ins Leben – das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer“. Mit 1 bis 1,5 Millionen Mitgliedern bildete es in den Folgejahren die weitaus größte demokratische Massenorganisation. Zum einen übernahm das Reichsbanner den Schutz republikanischer Veranstaltungen und trat dabei auf der Straße Republikfeinden von links wie von rechts entgegen. Zum anderen strebte es danach, die Weimarer Demokratie durch die Verbreitung ihrer Symbole landesweit zum Durchbruch zu verhelfen. Als Veteranenverband vereinnahmte es die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg im Sinne der Republik und bot sich der Reichswehr vergeblich als Alternative zu der geheimen Zusammenarbeit mit den rechtsgerichteten Wehrverbänden an. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich das Reichsbanner brutaler Verfolgung ausgesetzt. Ihre Führer gingen teilweise ins Exil, andere schlossen sich dem Widerstand an.

Zwei Hände halten eine schwarz-rot-goldene Fahne. Im Hintergrund befindet sich eine Kirche.

Werbeplakat des "Reichsbanners-Schwarz-Rot-Gold" für die Bundesverfassungsfeier der Weimarer Republik in Frankfurt am Main 1928 (Ausschnitt)

BArch Plak 002-021-023/Hans Scheil

Das ist das alte Reichspanier,
Das sind die alten Farben!
Darunter haun und holen wir
Uns bald wohl junge Narben!
Denn erst der Anfang ist gemacht,
Noch steht bevor die letzte Schlacht!
Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

 

Auszug aus dem Volkslied „In Kümmernis und Dunkelheit“, das in der deutschen Demokratiebewegung während der Märzrevolution von 1848 entstand. Nach der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold wurde es in den Liederkanon des Verbandes aufgenommen und beschwor den Kampfgeist für die Republik.

Die Gesprächspartner

Sebastian Elsbach ist Politikwissenschaftler und Historiker. Als Angehöriger der Forschungsstelle Weimarer Republik an der Universität Jena im Forschungskolleg „Das demokratische Gewaltmonopol der frühen Weimarer Republik, 1918-1924“ hat er vor allem zur Geschichte des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold geforscht.

Dennis Werberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. In seiner Dissertation untersucht er den „Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten“ als antirepublikanische Veteranenorganisation und Sammlungsbewegung, die seit den späten 1920er Jahren in einem zunehmend konfliktgeladenen Verhältnis zur aufstrebenden NSNationalsozialismus-Bewegung stand. Dabei nimmt Werberg auch die Geschichte des Bundes über die Zäsuren von 1933 und 1945 hinaus in den Blick.

Ein Mann mit Brille und Uniform und einer in Zivil, sitzen vor einem Mikrofon und schauen freundlich in die Kamera
Sebastian Elsbach und Dennis Werberg sprechen über die größte republikanische Massenorganisation der Weimarer Republik, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, ihr Selbstverständnis und ihr Wirken. Die Nutzung der Rede des Reichsbanner-Vorsitzenden Dr.
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Militärhistorische und -soziologische Themen im Interview mit Expertinnen und Experten