Zugehört! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Hybride Kriegführung ~ und der Kampf um die Ukraine

Hybride Kriegführung ~ und der Kampf um die Ukraine

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Die hybride Kriegführung richtet sich nicht gegen das Militär allein, sondern betätigt sich auf vielen Feldern staatlichen Handelns

Johann Schmid 2019

Die überraschende Übernahme der Krim durch maskierte russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen im Februar/März 2014 und die anfänglichen Leugnung des Kreml, damit in Verbindung zu stehen, haben das Bild einer „hybriden“ Art der Kriegführung weltweit geprägt.

Die weitere Entwicklung im Osten der Ukraine mit nachbarstaatlich gestütztem Separatismus und der bewaffneten Errichtung und militärischen Absicherung pseudostaatlicher Volksrepubliken (Donetzk, Lughansk), unter Rückgriff auf u.a. „im Urlaub befindliche russische Kämpfer“, hat diese Wahrnehmung eines „hybriden“ Krieges weiter verstärkt. Acht Jahre lang stand anschließend das Streben nach plausibler Abstreitbarkeit einer offiziellen Beteiligung Moskaus im Mittelpunkt des russischen Agierens im „hybriden Stellungskrieg“ im Donbass.

Die dabei seitens Russland gewählten Mittel der hybriden Kriegführung lassen sich dabei durchaus mit einem Schweizer Armeemesser, dem klassischen Multitool vergleichen.

Mit seinem großangelegten Überfall auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 trat Russland aus dem Schattenbereich zwischen Krieg und Frieden, Freund und Feind heraus. Bedeutet dies das Ende hybrider Kriegführung im Kampf um die Ukraine?

In Folge 40 von „Zugehört! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ spricht Oberst Dr. Uwe Hartmann mit Oberst Dr. Johann Schmid, der zuletzt bis 2021 Direktor der „Community of Interesst Strategy and Defense“ am European Center of Excellence for Countering Hybrid Threats war und derzeit am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr forscht, über den Wandel im Kriegsbild und die fortgesetzte Bedeutung hybrider Kriegführung.



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Folge 40 von „Zugehört! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ widmet sich dem Thema Hybride Kriege und bietet eine eingehende Erklärung dieser vielfältigen Form der Kriegführung.

Leseempfehlung

Schmid, Johann (2021): Herausforderungen hybrider Kriegführung. In: Böckenförde, Stephan / Gareis Sven B. (Hrsg.): Deutsche Sicherheitspolitik. Herausforderungen, Akteure und Prozesse, Opladen: Verlag Barbara Budrich/UTB (2021), 3. Auflage 2021 (publication date: Oktober 2021), (S. 219-238).Schmid, Johann (2021): Introduction to Hybrid Warfare – A Framework for comprehensive Analysis. In: Ralph Thiele: Hybrid Warfare Future and Technologies. Edition ZfAS, Springer VS (Wiesbaden, 2021),  (publication date: November 2021), (P. ix-xii, 11-32).Schmid, Johann (2019): Hybrid warfare on the Ukrainian battlefield: developing theory based on empirical evidence. In: Sciendo: Journal on Baltic Security, Tartu August 2019; 5(1): (p. 5-15).Schmid, Johann (2017): Konfliktfeld Ukraine: Hybride Schattenkriegführung und das „Center of Gravity“ der Entscheidung. In: Hans-Georg Ehrhart (Hrsg.): Krieg im 21. Jahrhundert. Konzepte, Akteure, Herausforderungen. Nomos, Baden-Baden, 2017.Schmid, Johann (2016): Hybride Kriegführung und das „Center of Gravity“ der Entscheidung. In: S+F, Sicherheit und Frieden - Security and Peace 34 (2). Baden-Baden: Nomos. 2016, S. 114-120.