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Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr - Coventry 1940

Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr - Coventry 1940

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

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Operation „Mondscheinsonate“
Die Bombardierung vom Coventry am 14. November 1940

Der 16. Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Premierminister Churchill in der zerstörten Kathedrale von Coventry

Der britische Premierminister Winston Churchill besucht 1940 die zerstörte Stadt Coventry und seine bis auf die Grundmauern ausgebrannte Kathedrale.

Imperial War Museum gemeinfrei

In der „Luftschlacht um England“, oder wie es richtigerweise heißen muss in der „Battle of Britain“ hat der Luftangriff auf Coventry eine besondere Bedeutung. Nach den Angriffen auf London sowie einiger Gegenangriffe der Royal Air Force markiert diese Operation eine Zäsur im Krieg: Nunmehr ging die deutsche Luftwaffe auch gegen Städte vor, die nicht in bisherige Kriegshandlungen einbezogen war. Der Schritt zum unterschiedslosen Bombenkrieg, der später auch viele deutsche Städte treffen sollte, war vollzogen.

Der Angriff auf Coventry

Mehr als 500 Menschen starben bei den Angriffen, die mehr als 12 Stunden dauerten. Über 4.000 Häuser wurden zerstört und unwiederbringliche Kunst- und Kulturschätze gingen verloren, nicht zuletzt die St. Michael`s Cathedral. Sie war im 15. Jahrhundert als gotische Pfarrkirche fertiggestellt worden. Ungeachtet der verheerenden Zerstörung der mittelalterlichen Innenstadt von Coventry und der langfristigen Kriegsfolgen ging von dieser Stadt mit der „Nagelkreuzbewegung“ eine einzigartige Versöhnungsbewegung aus. Mittlerweile sind Hunderte Städte in ihr zusammengeschlossen, die durch den Bombenkrieg besonders getroffen und gezeichnet wurden; in Deutschland neben Dresden unter anderem auch Hamburg, Würzburg, Pforzheim, Berlin und nicht zuletzt die im teilweisen Wiederaufbau befindliche Garnisonkirche Potsdam.

Bemerkenswert an dieser Bewegung ist noch heute, dass bereits wenige Tage nach dem Angriff der Domprobst der Kathedrale St. Michael in Coventry, Richard Howard, zur Versöhnung aufrief. Diesem Aufruf folgte dann nach dem Ende des Krieges die Versöhnungsarbeit von Angesicht zu Angesicht.

Beethoven und Luftkrieg?

Der DecknameOperation Mondscheinsonate“ für den Angriff auf Coventry, hat allerdings nichts mit dem Komponisten, Ludwig van Beethoven, zu tun – dessen diesjähriges Gedenkjahr angesichts der Pandemie glücklicherweise bis zum September 2021 verlängert wurde. Vielmehr haben die deutschen Planer scheinbar bevorzugt die deutsche Kultur und Geschichte (z.B. Wotan) als Decknamensreservoir für sich entdeckt und verwendet. Die Royal Air Force verwandte zeitweilig biblische Bezeichnungen (Gomorrha, Millenium) und später dann Namen von Fischen (Crayfish, Yellow Thuna) verwandte.

Über das Ereignis und die Hintergründe der Unternehmung und dessen bedeutungsmächtigen Folgen für die daraus unerwartet resultierende Versöhnungsarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg spricht Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann mit Oberstleutnant Dr. Harald Fritz Potempa, Historiker und Luftkriegsexperte im ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Versöhnung nach dem Krieg

Das im Podcast angesprochene Versöhnungsgebet von Coventry finden sie teilweise in den Gesangbüchern der reformierten und lutherischen Landeskirchen Deutschlands, oder hier.


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