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Sieg der "Koalition der Willigen" im Dritten Golfkrieg 2003

Sieg der "Koalition der Willigen" im Dritten Golfkrieg 2003

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Die anhaltenden Spannungen zwischen dem Irak und den USAUnited States of America nach dem Zweiten Golfkrieg 1990/91 mündeten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den Dritten Golfkrieg (Irakkrieg) von 2003. Die sogenannte „Koalition der Willigen“ unter Führung der USAUnited States of America eroberte Bagdad und beendet die Herrschaft Saddam Husseins.

farbliche Darstellung der Marschbewegungen im Dritten Golfkrieg 2003

Die Karte zeigt die militärischen Operationen im Dritten Golfkrieg (Irakkrieg) von 2003.

Bundeswehr/Frank Schemmerling 2023

Nach dem Zweiten Golfkrieg von 1991 bestanden die Spannungen zwischen den USAUnited States of America und dem Irak weiter. Ende der 1990er Jahre wurden die USUnited States-Forderungen nach einem Regimewechsel in Bagdad immer lauter. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zählte USUnited States-Präsident George Walker Bush den Irak am 29. Januar 2002 in seiner „Ansprache zur Lage der Union“ zur „Achse des Bösen“ („Axis of Evil“), zusammen mit dem Iran und Nordkorea.

Die USAUnited States of America schmiedeten eine neue Anti-Irak-Koalition, konnten mit ihren Argumenten über den angeblichen Besitz von Massenvernichtungswaffen und die Unterstützung islamistischer Terrororganisationen durch den Irak die Vereinten Nationen (VN) aber nicht überzeugen. Ihre „Koalition der Willigen“ besaß kein VN-Mandat und agierte gegen das Veto der Mehrheit des VN-Sicherheitsrates.

Für den Angriff auf den Irak versammelten die USAUnited States of America und ihre Verbündeten Truppen in Kuwait. Die USAUnited States of America, Großbritannien, Australien und Polen stellten zusammen etwa 200 000 Soldaten für einen Einmarsch bereit. Insgesamt verlegte man während des Krieges mehr als 500 000 Soldaten in die Golfregion. Am 17. März 2002 stellten die USAUnited States of America dem Irak ein Ultimatum: Saddam Hussein sollte innerhalb von 48 Stunden ausgeliefert werden.

Die Operation »Iraqi Freedom«

Das geschah nicht und am 19. März 2003 begann der Militärschlag der Koalitionstruppen gegen den Irak unter dem Namen Operation »Iraqi Freedom« mit Luftangriffen. Diese erfolgten von alliierten Stützpunkten in der Region und vor allem von Flugzeugträgern, in der Karte durch rote Pfeile markiert. Darunter befanden sich auch Tomahawk-Marschflugkörper, die von Kriegsschiffen gestartet wurden. Im Gegensatz zum Zweiten Golfkrieg fand bei »Iraqi Freedom« kein eigenständiger Luftkrieg vor dem Einmarsch der Bodentruppen statt.

Die operativen Planungen folgten dem Konzept der „Rapid Dominance“ („Schnelle Dominanz“). Demzufolge fanden zeitgleich massive Luft- und Bodenangriffe auf die irakischen Truppen statt. Dieses operative Konzept, durch schnelle und starke eigene Präsenz und Vorstöße von Bodentruppen in Kombination mit starken Luftschlägen den Verteidigungswillen und die Verteidigungsfähigkeit des Gegners zu brechen, wurde von den Medien bald als „Shock and Awe“-Strategie („Schrecken und Furcht“) bezeichnet. Aus dem Bewusstsein der eigenen Überlegenheit und Stärke heraus erfolgte der USUnited States-Vormarsch entlang der Hauptstraßen aus Kuwait in Richtung Bagdad. Diesen Weg zeigen die grünen Pfeile. Britische Truppen griffen Basra und die Hafenstadt Umm Qasr an, symbolisiert durch dunkelrote Pfeile aus Kuwait. Wesentlichen Widerstand leistete die irakische Armee gegen den USUnited States-Vormarsch in Nasiriya, Nadschaf und Kerbala. Am 3. April erreichte die USUnited States-Armee Bagdad, um das heftige Kampfhandlungen entbrannten. Die dortigen Truppen, vor allem diejenigen der Republikanischen Garde, waren schon in den vorhergehenden Tagen durch Luftangriffe demoralisiert worden. Nach einer Woche war Bagdad gefallen. Dabei fanden mehr als 2000 irakische und 34 alliierte Kämpfende den Tod. Den Abschluss dieses Vormarsches bildete die Einnahme Tikrits am 15. April, in der Karte als nördlichster grüner Pfeil zu sehen.

Weitere USUnited States-Angriffe erfolgten aus Jordanien mit Spezialkräften und Luftlandetruppen auf Stützpunkte im Westirak. Diese sind ebenfalls als grüne Pfeile aus Jordanien kommend in der Karte markiert. Parallel zu den Kampfhandlungen im Westen und Süden operierten USUnited States-Spezialtruppen und Luftlandeeinheiten im Norden zusammen mit etwa 70 000 kurdischen Peschmerga-Kämpfern. Aus den Kurdengebieten heraus marschierte diese Allianz ebenfalls auf Tikrit vor und bekämpfte auch islamistische Splittergruppen in eigenständigen Operationen. Der nördliche Kriegsschauplatz ist durch lila Pfeile und Luftlandesymbole im Nordirak gekennzeichnet.

Folgen des Sieges über den Irak

Die Überlegenheit der USUnited States-geführten Allianz war erdrückend. Vor allem auf den Gebieten der Führung, der Logistik und der teilstreitkraftgemeinsamen Operationsführung dominierten sie das Schlachtfeld. Das Ende der Kampfhandlungen markierte die Einnahme von Tikrit am 15. April. Am 1. Mai 2003 hielt USUnited States-Präsident George W. Bush eine Rede auf dem Deck des Flugzeugträgers USS „Abraham Lincoln“ und verkündete stolz „Mission Accomplished“ (Auftrag erfüllt). Der Krieg war gewonnen, aber der Irak versank im Chaos. Die USAUnited States of America gaben 139 und Großbritannien 33 tote Soldaten bekannt, denen etwa 9200 gefallene Iraker und 3800 Zivilpersonen gegenüberstanden. Im Gegensatz zum Zweiten Golfkrieg von 1991 erfolgte ein Regimewechsel und die Regierungsgewalt ging im Mai 2003 an eine Koalitions-Übergangsverwaltung über.

Text und Karte zum Herunterladen: 

DOI: https://doi.org/10.48727/opus4-635

von Christian Jentzsch

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