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Sowjetische Besatzung in Afghanistan 1979-1989

Sowjetische Besatzung in Afghanistan 1979-1989

Datum:
Ort:
Afghanistan
Lesedauer:
2 MIN

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Zwischen 1979 und 1989 fand der Krieg in Afghanistan statt. In den letzten Dezembertagen des Jahres 1979 startete die UdSSRUnion der Sozialistischen Sowjetrepubliken eine Militäroperation in Afghanistan unter Beteiligung mehrerer tausend sowjetischer Soldaten.

Teaserbild der Karte auf blauem Hintergrund
Bundeswehr/Andrea Nimpsch

Sowjetischer Einmarsch in Afghanistan 1979

Rund 7.000 sowjetische Fallschirmjäger besetzten den Flughafen und die wichtigsten Einrichtungen der afghanischen Hauptstadt Kabul sowie die Flughäfen von Schindand und Kandahar im Westen und Süden des Landes. 650 Angehörige des „muslimischen Bataillons“ der Speznas und anderer Einheiten des sowjetischen Militärnachrichtendienstes stürmten zeitgleich in afghanischen Uniformen getarnt den Präsidentenpalast und erschossen den amtierenden Machthaber Hafisullah Amin. Kurz darauf überschritten zwei motorisierte Schützendivisionen den sowjetisch-afghanischen Grenzfluss Amudarja und stießen auf der großen Ringstraße tief ins Landesinnere vor. Sie brachen schnell den Widerstand afghanischer Truppen, die sich in einigen Städten zur Gegenwehr formiert hatten. Bereits Ende Januar 1980 hatte die Sowjetmacht schließlich rund 80.000 Soldaten ins Land verlegt und strategisch bedeutsamen Punkte in Besitz genommen. Radio Kabul gab die Ernennung eines neuen, sowjetfreundlichen Präsidenten bekannt. Den Tod des bisherigen Machthabers rechtfertigten die Besatzer mit dessen angeblicher konterrevolutionärer Spionagetätigkeit im Auftrag der CIA. Die Bevölkerung Afghanistans sollte ferner in dem Glauben gelassen werden, der Machtwechsel hätte sich friedlich und in aller Stille vollzogen.

Karte Afghanistans mit Besetzungslinien sowjetischer Truppen

Sowjetische Besetzung Afghanistans 1979 bis 1989

Bundeswehr/Frank Schemmerling

Sowjetische Besatzung bis 1989

Nach dem gewaltsamen Machtwechsel in Kabul sollte das sowjetische Expeditionskorps keinen weiteren Kampfauftrag erfüllen, sondern lediglich das Kabuler Regime stützen und neuralgische Punkte des Landes schützen. Die neue afghanische Zentralregierung sollte insofern gestärkt werden, als auch zivile sowjetische Fachkräfte vor Ort Aufbau und Entwicklungshilfe leisten und Wissen und Technologien in das unterentwickelte Land bringen sollten. Indes fehlten den Handlungsträgern fundierte Kenntnisse über die tatsächliche Situation im Land. Weder die sowjetischen Aufbauhelfer noch die KGB-Funktionäre waren im Umgang mit der afghanischen Kultur geschult, sondern betrachteten die Gegebenheiten ausschließlich durch ihre ideologisch verzerrte, marxistisch-leninistische Brille.

Zudem unterschätzte die Moskauer Staats- und Parteiführung die Stärke des innerafghanischen Widerstandes. Nicht zuletzt erhielten afghanische Aufständische materielle, organisatorische und finanzielle Militärhilfen aus den USAUnited States of America, aber auch aus Pakistan und China. Die sowjetischen Besatzer antworteten darauf mit großer Brutalität und Grausamkeit. Sie nahmen dabei wenig Rücksicht auf unbeteiligte Zivilpersonen. Häufig begingen Kommandoeinheiten gezielt Kriegsverbrechen und zerstörten mitunter ganze Dörfer, um den Widerstandswillen des Feindes zu brechen. Dementsprechend reagierten auch die aufständischen Mudschaheddin gleichfalls ohne Skrupel. Der ruhmlose sowjetische Truppenabzug 1989 beendete schließlich die fremde Besatzungsherrschaft. Das daraus entstandene Machtvakuum führte jedoch zu Bürgerkriegen, Krisen und zur Terrorherrschaft der radikalislamischen Taliban. Deren Regime konnte später auch der Westen mit seinem 20-jährigen militärischen und zivilen Engagement langfristig nicht beseitigen.

Text und Karte zum Herunterladen:

DOI: https://doi.org/10.48727/opus4-768

URN: https://nbn-resolving.org/html/urn:nbn:de:kobv:po79-opus4-7680

von Dr. Stefan Brenner

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