Kolonialkriege in Ostafrika 1885–1914
Geschichte- Datum:
- Ort:
- Potsdam
- Lesedauer:
- 1 MIN
Vom Straßennamen bis zum Dinosaurierskelett: Die koloniale Vergangenheit Deutschlands ist allgegenwärtig. Im öffentlichen Bewusstsein spielt die entgrenzte Gewalt deutscher Kolonialherrschaft bislang vor allem mit Blick auf Südwestafrika eine Rolle. Dem kolonialen Handeln in Ostafrika ist nun Tanja Bührers neues Buch gewidmet.
Tanja Bührer, Kolonialkriege in Ostafrika 1885–1914
Reclam 2025Der Besuch des Maji-Maji-Museums in Songea, Tansania, durch Bundespräsident Steinmeier 2023 rief einer breiteren Öffentlichkeit die entgrenzte Gewalt deutscher Kolonialherrschaft ins Bewusstsein. Die Gewaltformen im kolonialen Kontext Ostafrikas (1885 bis 1918) gingen über Guerillataktiken und die Politik der verbrannten Erde hinaus. Sie forderten hunderttausende zivile Opfer.
Tanja Bührer beschreibt über die gesamte Kolonialzeit hinweg entscheidende Schlachten, bei denen auch afrikanische Kriegsparteien die Initiative zum Angriff gegen die fremden Invasoren ergriffen, und setzt sie in die größeren Zusammenhänge der europäischen Expansion des fin de siècle.
Zur Gewalteskalation trug auch das geringe Wissen der Kolonialarmee über afrikanische Gesellschaften und ihre mangelhafte Kommunikationsfähigkeit bei.
Die Reihe Kriege der Moderne, herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr), macht die jüngsten Erkenntnisse der Forschung einem breiten Publikum zugänglich. Die wichtigsten militärischen Krisen und kriegerischen Konflikte der vergangenen Jahrhunderte werden sowohl im Hinblick auf den Verlauf der Auseinandersetzungen als auch in Bezug auf politische sowie kulturelle Zusammenhänge anschaulich dargestellt und analysiert.
Eine Leseprobe und weitere Informationen zum Buch finden Sie auf der Verlagsseite.
Tanja Bührer ist seit 2023 Professorin für Globalgeschichte an der Paris Lodron Universität Salzburg. Sie gehört dem Wissenschaftlichen Beirat des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) an. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u. a. die Kolonial- und Globalgeschichte sowie die Geschichte der Gewalt.
Aktuelle Forschungserkenntnisse für ein breites Publikum: Analyse militärischer Krisen und Konflikte mit politischen und kulturellen Zusammenhängen.