Militärgeschichtliche Zeitschrift

MGZ – 82 (2023), Heft 2

MGZ – 82 (2023), Heft 2

Datum:
Lesedauer:
3 MIN

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Das Heft präsentiert Studien zur deutschen Militärgeschichte vom Deutschen Kaiserreich bis zu den ersten Auslandseinsätzen nach der Wiedervereinigung. Der erste Aufsatz stellt Heinrich von Brandt vor, den „Vater der deutschen militärischen Nachrichtendienste“. Im zweiten Text werden seestrategische Schriften aus dem Ersten Weltkrieg untersucht. Der dritte Beitrag betrachtet den Irak-Einsatz der Bundeswehr im Zuge der UNOUnited Nations Organization-Mission UNSCOMUnited Nations Special Commission 1991–1996. Der Aufsatz ist für alle interessierten Leserinnen und Leser als Editors' Choice kostenlos online abrufbar.

gelbes Cover der Militärgeschichtliche Zeitschrift mit Informationen zu 3 Beiträge
De Gruyter

Aufsätze in diesem Heft

James Stone, The Prussian Army’s First Spymaster: Colonel Heinrich von Brandt and the Nachrichtenbüro, 1866–1876

Heinrich von Brandt was the father of German military intelligence. He was responsible for conducting espionage operations for the General Staff in the period of the foundation of the German Empire and made a significant contribution to Prussia’s victory over France in 1871. Yet his important role has been completely neglected in histories of the Prussian army during this period. This study uses source material believed to have been lost during the Second World War to reconstruct the life and work of the first chief of the Nachrichtenbüro from 1866 to 1876.

Benjamin Miertzschke, Die Frühjahrsarbeiten der Aufklärungsstreitkräfte und weitere neue Dokumente zur Entwicklung des deutschen seestrategischen Denkens im Ersten Weltkrieg

Der Beitrag befasst sich mit kürzlich entdeckten Quellen aus dem Bundesarchiv-Militärarchiv, welche ein neues Licht auf die Entwicklung des deutschen seestrategischen Denkens im Ersten Weltkrieg werfen. Es handelt sich um eine Sammlung von Denkschriften, die im Frühjahr 1915 in den Aufklärungsstreitkräften unter dem Kommando von Konteradmiral Franz Hipper entstanden. Darin wird das Scheitern der bisherigen Strategie einer Entscheidungsschlacht in der Nordsee analysiert und es werden Lösungsansätze für einen zukünftigen Seekrieg entwickelt. Nach Ansicht der beteiligten Offiziere, zu denen u.a. Kapitän z.S. Max Hahn, Kapitän z.S. Magnus von Levetzow und Konteradmiral Georg Hebbinghaus gehörten, konnte die Lösung nur in einer völligen Umgestaltung der Seestrategie liegen. Das Konzept sah einen systematischen Angriff auf die britischen Versorgungswege im Atlantik vor. Dieser sollte mit neu zu entwickelnden Großkampfschiffen von überragender Kampfkraft, ausgestattet mit Dieselantrieb oder Ölfeuerung, sowie mit unterstützenden leichten Streitkräften geführt werden. Darüber hinaus wird gezeigt, dass diese Ideen auch in der restlichen Flotte und im RMA auf positive Resonanzen stießen. Abschließend wird auf mögliche Kontinuitäten zum Z-Plan unter Admiral Erich Raeder hingewiesen.

Torsten Konopka, Die Beteiligung der Bundeswehr an der Sonderkommission der Vereinten Nationen (UNSCOMUnited Nations Special Commission) im Irak, 1991–1996

Nach Ende des Zweiten Golfkriegs beteiligte sich die Bundesrepublik Deutschland mit einzelnen Inspektoren sowie drei Hubschraubern und zwei Flugzeugen der Bundeswehr samt Personal an der Sonderkommission der Vereinten Nationen (UNSCOMUnited Nations Special Commission) im Irak. Vor Ort sollten sie bei der international geforderten Zerstörung der irakischen Massenvernichtungswaffen unterstützen. Bei der Entsendung handelte es sich um die erste personelle Beteiligung der Bundeswehr an einer Maßnahme der Vereinten Nationen. Nach der personellen Nichtbeteiligung am Zweiten Golfkrieg erhofften sich das Auswärtige Amt und das Bundesministerium der Verteidigung hierdurch internationales Ansehen zu generieren, gegenüber den USAUnited States of America Handlungsbereitschaft bei der Beilegung internationaler Krisen zu demonstrieren und erste militärische Erfahrungen im Rahmen einer multinationalen Maßnahme außerhalb des NATO-Bündnisses zu sammeln. Politisch wurde die Beteiligung damit legitimiert, dass sie nicht als Einsatz der Bundeswehr im Sinne des Grundgesetzes galt, sondern als logistische Unterstützung einer vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebilligten Abrüstungsmaßnahme.

Die MGZ

Die Militärgeschichtliche Zeitschrift (MGZ) ist eine der führenden deutschsprachigen wissenschaftlichen Publikationen im Bereich der Militärgeschichte und bietet in jeder Ausgabe Aufsätze und Beiträge zur aktuellen Forschung sowie Rezensionen zur Literatur aus der Militärgeschichte und aus anderen relevanten Forschungsbereichen. Die MGZ wird vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) in Potsdam herausgegeben und erscheint halbjährlich bei De Gruyter Oldenbourg.

Das Inhaltsverzeichnis dieser wie auch aller bisherigen Ausgaben der MGZ finden Sie auf der Website des Verlages De Gruyter.

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