Fotoausstellung im NATO-Hauptquartier zum Abzug russischer Truppen vor 30 Jahren
Fotoausstellung im NATO-Hauptquartier zum Abzug russischer Truppen vor 30 Jahren
- Datum:
- Ort:
- Brüssel
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- 2 MIN
Der Ständige Vertreter Deutschlands bei der NATO, Botschafter Dr. Géza Andreas von Geyr, lud zu einer Ausstellungseröffnung am 21. Oktober 2024 ins NATO-Hauptquartier nach Brüssel. Anlass für die Fotoausstellung und Panel-Diskussion war der Abzug der russischen Streitkräfte vor 30 Jahren aus Zentral- und Osteuropa.
Mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen aus Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland und Litauen teilte Botschafter von Geyr auf der Podiumsdiskussion gemeinsame Erfahrungen und aktuelle Perspektiven auf die historischen Ereignisse zu Beginn der 1990er-Jahre. Das Gespräch fand unter dem Titel „Thirty Years after the Withdrawal of Russian Troops from Central and Eastern Europe“ statt und bildete den Auftakt für die Ausstellung. Dr. Christian Adam nahm als Vertreter des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr an der Veranstaltung teil: Er hatte vor 30 Jahren eine Fotoserie von den Hinterlassenschaften sowjetischer Truppen in Deutschland aufgenommen. Seine Fotos sind bis zum 4. November 2024 als Teil einer Gruppenausstellung im NATO-Hauptquartier zu sehen (Public Square, 1st floor).
Fotografische Spurensuche in verlassenen Militärstandorten
Die Aufnahmen von Christian Adam entstanden zwischen 1993 und 1995 unmittelbar nach dem Abzug der Truppen aus ihren jeweiligen Standorten. Adam fotografierte Liegenschaften der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) – ab 1988 „Westgruppe der Truppen“ (WGT) – in Elstal/Dallgow-Döberitz, Schönwalde-Glien, Forst Zinna und Altes Lager bei Jüterbog, Fürstenberg/Havel, Werder (Havel) sowie Vogelsang bei Zehdenick. Die Bilderserie wurde bereits unter dem Titel „Hinterlassenschaften. Sowjetische und USUnited States-amerikanische Kasernen in Großformatfotografien“ im Museum Berlin-Karlshorst ausgestellt und war ein Beitrag zur Konferenz „Der Abzug der Alliierten aus Berlin“.
Europäische Perspektiven auf den Abzug
Die von Botschafter Géza Andreas von Geyr initiierte Gruppenausstellung zeigt den Abzug aus dem Blickwinkel der betroffenen Länder. Die aus Estland, Deutschland, Lettland, Litauen, Tschechien und Ungarn stammenden Ausstellungsteile präsentieren dabei fotografische Herangehensweisen von der Reportage bis hin zur Dokumentation. Im Zentrum des deutschen Bildbeitrags stehen Aufnahmen der Wandbilder, die von den sowjetischen Truppen in ihren Liegenschaften hinterlassen wurden. Das Spektrum der von Adam dokumentierten Malereien reicht von technischen Instruktionen zu Ausbildungszwecken über naive Kunst, professionell gefertigten Propagandamotiven bis hin zu kompletten Innenraumgestaltungen mit großflächigen Wandbildern. Zu sehen sind dabei Sehnsuchtsmotive, die an die Heimat der dort Stationierten erinnern sollten, neben ikonischen Heldenbildern.