Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung 2/2024
Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung 2/2024
- Datum:
- Ort:
- Potsdam
- Lesedauer:
- 3 MIN
Widerstand und Demokratie: Die neue Ausgabe 2/2024 der Zeitschrift „Militärgeschichte“ widmet sich im Schwerpunkt dem 20. Juli 1944 und dem langen Weg zur deutschen Demokratie, der mit dem Erlass des Grundgesetzes vor 75 Jahren erstmals nachhaltig eingeschlagen wurde. Außerdem geht es um die größte Niederlage der deutschen Militärgeschichte, die Geschichte des militärischen Eides und den von Rohdich'schen Legatenfonds.
80 Jahre 20. Juli 1944
Es gibt kaum jemanden, der nicht mit dem Datum des 20. Juli 1944 und dem Attentatsversuch auf Adolf Hitler vertraut ist. Und Stauffenberg taucht als Namensgeber für Kasernen, öffentliche Straßen oder Plätze auch im Alltag allerorten auf. Doch klar ist auch, einen hochkomplexen Anschlagsversuch wie den des 20. Juli 1944 kann keine Person allein verüben.
Der Beitrag von Linda von Keyßerlingk-Rehbein widmet sich dem „20. Juli“ daher aus einer anderen Perspektive und zeigt auf, dass ein großes Netzwerk an zivilen und militärischen Akteuren an dem Versuch, Hitler zu beseitigen, beteiligt war.
Einen anderen Zugang zum Thema wählt auch Niels Schröder, der das Thema des „20. Juli“ in einer Graphic Novel verarbeitet hat. In der Rubrik „Militärgeschichte im Bild“ stellt er die Veröffentlichung vor und zeigt dabei zugleich auf, was eine Graphic Novel im Besonderen zu leisten vermag.
Militärischer Eid
Eine zentrale Rolle spielte in der Geschichte des 20. Juli 1944 auch immer wieder die Frage nach dem Eid. Die (militärischen) Widerstandskämpfer hatten ihren Eid auf Adolf Hitler abgelegt und brachen ihn mit dem Versuch des Attentats, das die NSNationalsozialismus-Diktatur zum Einsturz bringen sollte.
Auf wen oder was der Eid abgelegt wird, hat große Bedeutung und war über die Jahrhunderte einem langen Wandlungsprozess unterworfen. Sven Lange nimmt in der Rubrik „Im Blickpunkt“ diese Entwicklungen unter die Lupe.
75 Jahre Grundgesetz
2024 ist ein Wahljahr, in dem fast die Hälfte der Weltbevölkerung über ihre politische Zukunft abstimmt. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, sich noch einmal den langen Weg vor Augen zu führen, den Deutschland zurückgelegt hat, bevor sich hier eine stabile demokratische Ordnung etablieren konnte. Michael Epkenhans erzählt in seinem Beitrag von dieser wechselvollen Geschichte, die von ersten zaghaften Versuchen im 19. Jahrhundert über das Kaiserreich, die Weimarer Republik und die NSNationalsozialismus-Diktatur hin zum Erlass des Grundgesetzes vor 75 Jahren führt. Dass auch diese Errungenschaft gelebt und verteidigt werden muss, macht Epkenhans deutlich.
Operation „Bagration“
Chris Helmecke widmet sich in seinem Beitrag der größten, aber weitgehend unbekannten Niederlage der deutschen Militärgeschichte: der sogenannten Operation Bagration. Den sowjetischen Truppen gelang im Sommer 1944 die Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte und damit ein entscheidender Vorstoß nach Westen. Ob dieser vielleicht sogar entscheidender war als die Landung der westlichen Alliierten in der Normandie, ist eine zentrale Frage des Beitrags.
Von Rohdich'scher Legatenfonds
Nur wenigen ist bekannt, dass es eine militärische Organisation gibt, die sich für in Not geratene Angehörige der Bundeswehr einsetzt. Der sogenannte von Rohdich'sche Legatenfonds hat bereits eine lange Tradition. Die Geschichte seit Friedrich dem Großen, die Verbindungen des Legatenfonds zum Wachbataillon der Bundeswehr und die Person Friedrich Wilhelm von Rohdich stellt Robert Riemer in seinem Beitrag vor.