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Verteidigungspolitische Einstellungen im geteilten Deutschland

Verteidigungspolitische Einstellungen im geteilten Deutschland

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2 MIN

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Grau uniformierte, marschierende Betriebskampfgruppen agitieren gegen den Klassenfeind: Bändigt den westdeutschen Militarismus am 1.Mai 1960 im Ostsektor von Berlin.

1969 Bundeswehr/BMVg

Verteidigungspolitische Einstellungen im geteilten Deutschland

Ein Projekt von Dr. Heiko Biehl und Dr. Timo Graf zur Deutsch-deutschen Militärgeschichte von 1970 bis 1990

Dieses Forschungsprojekt untersucht die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik Deutschland und der DDRDeutsche Demokratische Republik in den 1970er und 1980er Jahren zu ausgewählten Aspekten der zivil-militärischen Beziehungen sowie der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Hierzu werden zeitgenössische Umfragedaten aus der Bundesrepublik und der DDRDeutsche Demokratische Republik mit Hilfe aktueller Statistikverfahren ausgewertet.

Vergleichende Betrachtung

Vier Themenfelder werden betrachtet:
1) die Verteidigungsbereitschaft;
2) Einstellungen zum Wehrdienst;
3) die wechselseitige Wahrnehmung;
4) Perzeptionen der jeweiligen Bündnispartner.

Alle vier Themenfelder werden komparativ analysiert. Dabei werden die Analyseergebnisse über die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik und der DDRDeutsche Demokratische Republik explizit in Bezug zueinander gesetzt und verglichen. Darüber hinaus werden, sofern möglich, wechselseitige Einflüsse zwischen der DDRDeutsche Demokratische Republik und der Bundesrepublik Deutschland direkt untersucht. Dies gilt beispielsweise für den Einfluss des Konsums westdeutscher Massenmedien auf die Verteidigungsbereitschaft in der DDRDeutsche Demokratische Republik. Als weitere Determinanten der öffentlichen Meinung über zivil-militärische Beziehungen und Sicherheitspolitik werden u.a. das soziale Umfeld, (vor-) militärische Sozialisation, soziodemographische Merkmale, politische und ideologische Orientierungen und die Systemverbundenheit betrachtet.

Interdisziplinäre Forschung

Ziel des Forschungsprojektes ist es, einen militärsoziologischen Beitrag als Impuls zu einer deutsch-deutschen Militärgeschichte zu leisten. Im Zentrum steht die Re-Analyse der originalen Umfragedaten aus den 1970er und 1980er Jahren sowohl aus der Bundesrepublik wie auch der DDRDeutsche Demokratische Republik mit statistischen Analyseverfahren nach sozialwissenschaftlichen Standards, die die empirische Überprüfung komplexer Zusammenhänge ermöglichen, die in der Literatur bisher nur angenommen wurden. So eröffnet das Forschungsprojekt neue Perspektiven auf sichergeglaubte Erkenntnisse. Das Projekt ist ein Bespiel für die interdisziplinäre Forschung am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Veröffentlichungen

Biehl, Heiko & Graf, Timo (2022). War die DDRDeutsche Demokratische Republik-Jugend bereit zur Verteidigung? Sozialwissenschaftliche Antworten auf geschichtswissenschaftliche Fragen. Eine Einladung zum interdisziplinären Dialog. In Echternkamp, J. & Nübel, C. (Hrsg.), Deutsche Militärgeschichte in Europa 1945–1990: Repräsentation, Organisation und Tradition von Streitkräften in Demokratie und Diktatur (S. 199–228). Berlin: Ch. Links Verlag

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