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Ausgestellt

Spuren des Krieges – Gefechtshelm eines Gebirgsjägers

Museums- und Sammlungsverbund der Bundeswehr
Datum:
Ort:
Bad Reichenhall
Lesedauer:
2 MIN

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Der Gefechtshelm in einer Vitrine der Regionalen Ausstellung der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in Bad Reichenhall weist zwei Löcher sowie handschriftliche Bemerkungen auf dem Tarnüberzug auf. Die Löcher stammen von einem Durchschuss eines Projektils – abgefeuert im Verlauf eines Gefechts im Juli 2010 in der nordafghanischen Provinz Baghlan.

Teaserbild zur Reihe Ausgestellt

Das ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr präsentiert hier besondere Objekte aus einer der mehr als 100 Sammlungen.

Bundeswehr/Andrea Nimpsch

Gefährlicher Einsatz in Afghanistan

An diesem Tag gerät ein Trupp der Quick Reaction Force, der schnellen Eingreiftruppe der ISAFInternational Security Assistance Force in der Region Baghlan in einen feindlichen Hinterhalt. Darunter sind Soldaten der 4. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231. Ein Hauptgefreiter wird an seinem Helm getroffen, er lässt sich zunächst zu Boden fallen, setzt dann aber den Kampf wieder fort.

Das Jahr 2010 zählt viele kleinere und größere Gefechte, rund 120 insgesamt – und es ist das Jahr, in dem die Bundeswehr die meisten Gefallenen beklagen muss. Das bekannteste Ereignis ist das Karfreitagsgefecht im April 2010, bei dem drei Bundeswehrsoldaten getötet und mehrere teils schwer verwundet werden. Die Gefechte fangen meist überraschend an, der Feind schlägt oft aus dem Hinterhalt zu. Für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und ihrer Verbündeten ist das eine extrem belastende Situation. Erfahrung, Kameradschaft, gute Ausbildung und nicht zuletzt die Ausrüstung machen sich hier bezahlt.

Gefechtshelm mit Helmbezug in Wüstenflecktarn davor ein Ziegelstein mit eingeprägtem Schriftzug

Gefechtshelm mit Helmdurchschuss

Bundeswehr

Vom Gefechtshelm zum Exponat mit Bedeutung

Den Treffer äußerlich unbeschadet überstanden zu haben wie der Hauptgefreite, das hat sicherlich auch mit Glück zu tun. Weil jeder in eine solche Situation hätte geraten können und es einen direkten Kameraden getroffen hat, ist die Aufmerksamkeit in der Truppe groß. Die Kameraden übersäen den Helm mit zahlreichen handschriftlichen Widmungen und Wünschen. Er wird vom Ausrüstungsgegenstand zu einem Objekt mit immateriellem Wert: ein Glücksbringer, eine Projektionsfläche für Kameradschaftlichkeit, ein Erinnerungsstück. Als solches, in der Vitrine der Regionalen Ausstellung mit anderen Exponaten zum Einsatz in Afghanistan präsentiert, wird seine Bedeutung erweitert für die Truppe insgesamt. Der Helm steht nun sinnbildlich für das Engagement der Soldatinnen und Soldaten im bislang gefährlichsten und verlustreichsten Einsatz der Bundeswehr überhaupt.

Foto und Text zum Herunterladen

von Dr. Christopher Oestereich

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Ausgestellt

In der Artikelreihe "Ausgestellt“ stellen wir besondere und oft einzigartige Objekte aus den Sammlungen und Ausstellungen der Bundeswehr mit ihren Geschichten vor.

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