Innere Führung – bewährt und zeitgemäß?
Innere Führung – bewährt und zeitgemäß?
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
In der achten Folge der „Gespräche am Ehrenmal'' dreht sich alles um die Frage ob sich die Innere Führung bewährt hat, oder nicht mehr zeitgemäß ist. Zum 65. Gründungstages des Beirates für Fragen der Inneren Führung wird im Dialogforum des Verteidigungsministerium diskutiert, ob mit der Zeitenwende auch die Führungsphilosophie der Bundeswehr angepasst werden muss.
Auch nach der Zeitenwende? Folgen mit Gewissen und Führen mit Auftrag
Schon zur Gründung der Bundeswehr stritten die Soldaten um die Kriegstauglichkeit ihrer neuen Führungsphilosophie, ihrer Inneren Führung. In den ersten Tagen der deutschen Streitkräfte kritisierten einige Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere das neue Führungskonzept mancherorts als „Inneres Gewürge“, oder in der Flotte gar als „Weiche Welle“. Aber die Werte und Tugenden der Inneren Führung haben sich im Kalten Krieg und in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr bewährt. Unverwechselbare Charakteristika wie die Auftragstaktik, oder der Prüfung des eigenen Gewissens bei Befehlserteilung, haben sogar international für Respekt und Anerkennung gesorgt. Es wird aber zur am Ehrenmal zur Diskussion gestellt, ob dieser Stellenwert ewig gilt, oder neu durch Anpassungen errungen werden muss.
Gespräche am Ehrenmal: Neue Lage neue Moral?
Die Innere Führung integriert die Bundeswehr als Parlamentsarmee in unsere Demokratie, getragen von den Werten unseres Grundgesetzes. Kern der Führungs- und Organisationskultur der Bundeswehr ist mental stets durch eine hohe Verteidigungsbereitschaft gerüstet zu sein. Diese geistige Rüstung ist aber immer auf den Rahmen einer demokratischen und wertegebundenen Kampfmoral angewiesen. Die Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stellt diesen Aspekt erneut in den Vordergrund. Es geht letztendlich um die Bewährungsprobe im Kampf, daher gilt es im Zuge der Zeitenwende zu prüfen, ob auch die Innere Führung an die Veränderung der weltpolitischen Lageänderung anpassen werden muss. Oder nicht?
Darüber diskutierten auf dem Podium:
- Wehrbeauftragter a. D.außer Dienst Reinhold Robbe, Sprecher des Beirates Innere Führung
- Generalmajor Markus Kurczyk, Kommandeur Zentrum Innere Führung
- Oberst i.G.im Generalstabsdienst Dr. Stefan Gruhl, BMVgBundesministerium der Verteidigung FüSK III 3
- Korvettenkapitän Ute Niklas, Erster Offizier Fregatte F125
- Oberleutnant Benedikt Streng, Infanterieschule Hammelburg
- Fregattenkapitän Christoph Jan Longen, Moderation, BMVgBundesministerium der Verteidigung
Gespräche am Ehrenmal: Innere Führung - bewährt und zeitgemäß?
Mobiles Hören über "Zugehört!" Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Bisherige Folgen
Diskussionen zur Erinnerungskultur, zum Verhältnis zur Gesellschaft und zum Selbst- und Traditionsverständnis der Bundeswehr