Forschungskolloquium

Burgen und soziale Mobilität im Mittelalter

Burgen und soziale Mobilität im Mittelalter

Datum:
Ort:
Potsdam
Lesedauer:
1 MIN

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In Kooperation mit der Ansprechstelle für Militärhistorischen Rat luden der Forschungsbereich III „Militärgeschichte nach 1945“ und der Forschungsbereich IV „Sicherheitspolitik und Streitkräfte“ jüngst Herrn Jens Boye Volquartz (M. A.) zum Forschungskolloquium ein. In der gut besuchten Veranstaltung stellte Herr Volquartz sein Promotionsvorhaben an der Christian-Albrechts-Universität Kiel vor. Sein Vortrag widmete sich den spätmittelalterlichen Burgen in Nordfriesland und Dithmarschen sowie der sozialen Mobilität zwischen bäuerlicher Oberschicht und niederem Adel in dieser Region.

Frontansicht einer Turmhügelburg aus Holz auf einem begrünten Hügel

Turmhügelburgen dienten im Mittelalter als Wehrbauten.

Jens Boye Volquartz

Turmhügelburgen, Garden, Landwehren

Der Untersuchungszeitraum seiner Arbeit reicht vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. Als zeitliche Eckpunkte dienen ihm etwa die Schlacht bei Bornhöved 1227 und das Eiderstedter Landrecht aus dem Jahr 1572. Aufgrund seiner bisherigen Forschungen konnte er in der untersuchten Region, die in der Literatur bisher als weitgehend burgenfrei galt, wenigstens 18 Befestigungsanlagen unterschiedlichen Typs nachweisen. Darunter finden sich Turmhügelburgen, sogenannte Garden (also befestigte Höfe) wie auch Landwehren. 
Es schlossen sich Ausführungen zu den verschiedenen Funktionen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Burgen sowie differenzierte Kriterienkataloge sowohl für den Adel als auch bäuerliche Führungsgruppen an. Hierunter zählen bei letztgenannten unter anderem umfangreicher Grundbesitz und Wohlstand, befestigte Höfe, der Einfluss auf Kirchen und Klöster, die Übernahme von Ämtern aber auch Kriegsdienste zu Pferd.

Anregender Austausch

In der sich anschließenden Diskussionsrunde entwickelte sich eine lebhafte und anregende Debatte zu den verschiedensten Aspekten des Vortrags. So ging es beispielsweise um Fragen der zeitlichen und räumlichen Abgrenzung, der Aussagekraft der unterschiedlichen herangezogenen Quellen oder auch die Frage der Interdisziplinarität zwischen Historiographie und Archäologie.

Porträtaufnahme des Vortragenden in Anzug und Krawatte

Jens Boye Volquartz

Jens Boye Volquartz

Jens Boye Volquartz studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald sowie Mittelalterstudien an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von 2015 bis 2019 war er Projektmitarbeiter beim DFG-Projekt „Kleinburgen als Phänomen sozialen und herrschaftsräumlichen Wandels (13.-16. Jahrhundert).“ 

von Dr. Martin Hofbauer

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