Forschungsbericht

Digitalkultur in der Bundeswehr

Digitalkultur in der Bundeswehr

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Forschungsbericht Nr. 130 zur Digitalkultur im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung ist erschienen.

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) hat im September 2020 eine bundeswehrweite Umfrage zur „Digitalkultur im Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung“ durchgeführt. Die Daten wurden über eine Online-Umfrage unter einer repräsentativen Auswahl von Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Beschäftigten erhoben. Digitalkultur bezeichnet den Umgang der Angehörigen des Geschäftsbereichs BMVgBundesministerium der Verteidigung mit Anforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung auf Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses. Dieses digitale Grundverständnis beschreibt im Sinne eines Zielbildes der Digitalkultur die Merkmale, die die Organisationskultur des Geschäftsbereichs aufweisen muss, um die Digitale Transformation zu ermöglichen.

ZMSBw-Forschungsbericht 130 Cover

ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr-Forschungsbericht 130: Digitalkultur im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung. Ergebnisse der bundeswehrweiten Umfrage 2020.

ZMSBw 2021

Ziel der Studie

Ziel der Studie war es, neben dem Stand der Digitalkultur, Veränderungen zu identifizieren, die sich aus der Digitalisierung für die Angehörigen des Geschäftsbereichs ergeben, und Erkenntnisse über den Umgang mit dienstlicher Hard- und Software zu gewinnen. Darüber hinaus wurden die Angehörigen des Geschäftsbereichs BMVgBundesministerium der Verteidigung zu ihrer Auffassung zum Stand der Digitalisierung des Geschäftsbereiches und hinsichtlich ihres Informations- und Fortbildungsbedarfs befragt.

Ergebnisse

In der Studie wird deutlich, dass die Digitalisierung überwiegend als Treiber von Effektivität und Effizienz in der Bundeswehr gesehen wird. Die Arbeitsprozesse und der Wissenstransfer werden dadurch zunehmend beschleunigt und verbessert – dies geht allerdings für einen Teil der Befragten mit einer zunehmenden Bürokratisierung einher. Es hat sich gezeigt, dass etablierte Informations- und Kommunikationssysteme (z.B. E-Mail) deutlich stärker genutzt werden, als neue dienstlich bereitgestellte Messenger- oder Chatsysteme. Insgesamt verfügen die Beschäftigten ihrer Auffassung nach über die für ihren Dienst notwendige ITInformationstechnik-Ausstattung und - noch wesentlicher - auch über die entsprechenden Anwendungskompetenzen. Qualitätssteigerungen in Hinblick auf die verfügbare ITInformationstechnik und ein schnelleres Reagieren auf technologische Entwicklungen sind grundsätzlich wünschenswert. Speziell aufgrund der Erfahrungen in der ersten Welle der Corona-Pandemie wurde der Wunsch nach mehr mobiler ITInformationstechnik und mehr Möglichkeiten zum ortsunabhängigen Arbeiten artikuliert. Für über ein Drittel der Befragten hat sich durch die Digitalisierung die Vereinbarkeit von Dienst und Familie verbessert. Insgesamt kann eine hohe Bereitschaft der Angehörigen der Bundeswehr, sich auf Veränderungen durch Digitalisierung einzulassen, festgestellt werden. Dies ist verbunden mit der Erwartung, dass die Digitalisierung bestehende Arbeitsprozesse verbessert und die Bundeswehr hierdurch insgesamt effizienter wird.

The Way ahead

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie treibt das BMVgBundesministerium der Verteidigung die Digitalisierung weiter voran. In den vergangenen Monaten konnten die mobilen Arbeitsmöglichkeiten bereits deutlich verbessert werden. Dies wird konsequent in den kommenden Jahren unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts fortgesetzt. Parallel dazu werden die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Digitalkompetenzen ausgebaut. Die Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Bundeswehr – ebenso wie die Bundeswehrdienststellen insgesamt – nutzen die Studie nun für eigenen Erkenntnisgewinn im jeweiligen Aufgabenbereich.

Das BMVgBundesministerium der Verteidigung beabsichtigt im kommenden Jahr eine Folgestudie durchzuführen, um die Entwicklung in den einzelnen Merkmalen der Digitalkultur weiter zu verfolgen und um zu ermitteln, wie die Corona-Pandemie die Nutzung von (insbesondere mobiler) Informations- und Kommunikationstechnik beeinflusst hat.

Zu den Autoren

Dr. Gregor Richter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Projektbereichs „Personal und Organisation“ im Forschungsbereich Militärsoziologie am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Prof. Dr. Martin Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Militärsoziologie am ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Download

Gregor Richter und Martin Elbe, Digitalkultur im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung. Ergebnisse der bundeswehrweiten Umfrage 2020. Forschungsbericht 130 (PDF, 698,9 KB). (PDF, 698,9 KB) Potsdam: ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr 2021.

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