Ein Dach über Europa. Politische Symbolik und militärische Relevanz der deutschen bodengebundenen Luftverteidigung 1990 bis 2014
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sprach Bundeskanzler Olaf Scholz von einer „Zeitenwende“. Ende August diesen Jahres definierte der Bundeskanzler in einer Rede an der Prager Karls-Universität weitere Schritte: Darunter der gemeinsame Aufbau eines Luftverteidigungssystems in Europa als „Sicherheitsgewinn“ für den ganzen Kontinent. Aber welche Raketenabwehr braucht Deutschland und wie war die deutsche bodengebundene Luftverteidigung von 1990 bis 2014 gestaltet? Der Ukraine-Krieg hat die Luftverteidigung zweifellos wieder ins Bewusstsein der Politik, der Streitkräfte und der Öffentlichkeit gerückt. Die Autorin Friederike Hartung beschreibt die Entwicklung der Flugabwehrraketentruppe der Bundeswehr nach der Wiedervereinigung und bietet wertvolles Grundlagenwissen für aktuelle sicherheitspolitische Diskussionen.
Für die Abwehr von ballistischen Raketen ist die Flugabwehrraketentruppe der Luftwaffe zuständig. Während des Ost-West-Konflikts schützten rund 18 600 deutsche Soldaten im Rahmen der Integrierten NATO-Luftverteidigung die westliche Allianz vor Luftangriffen durch den Warschauer Pakt. Nach der Wiedervereinigung befand sich der Luftverteidigungsgürtel des Bündnisses in einer geografisch wirkungslosen Position. Deutschland war umgeben von Freunden und Verbündeten. Es folgte ein erheblicher Abbau von Personal und Material der Flugabwehrraketenverbände der Bundeswehr und eine gravierende Schwächung der bodengebundenen Luftverteidigung als Teil der sogenannten Friedensdividende. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine, der als „Zeitenwende“ wahrgenommen wird, ist hierzulande die Sorge vor einer Bedrohung aus der Luft in das öffentliche Bewusstsein zurückgekehrt.
Mit Blick auf die Aktualität des Themas stellt das ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr am 28. September 2022 das Buch im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Berlin-Gatow vor. Die Buchvorstellung ist verbunden mit einer Podiumsdiskussion.
Vortrag und Diskussion
Nach einer Einführung in das Thema durch Herrn Oberst Dr. Lange, Kommandeur des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, hält die Autorin des Buches, Frau Major Dr. Hartung, einen Impulsvortrag.
Anschließend diskutieren auf dem Podium:
- Prof. Dr. Carlo Masala, Universität der Bundeswehr München
- Johannes Arlt, MdBMitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied des Verteidigungsausschusses
- Generalmajor Lutz Kohlhaus, Kommando Luftwaffe
- Moderation: Thomas Wiegold, Berlin
Nach der Podiumsdiskussion laden wir zu einem kleinen Stehempfang.
Anmeldungen
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail an ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org
In Abhängigkeit von der Pandemielage können durch den Veranstalter kurzfristig Hygieneauflagen veranlasst werden.
Pressevertreter melden sich bitte bei ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier (PDF, 1,4 MB).
Veranstaltungsort
MHMBwMilitärhistorisches Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow, Am Flugplatz Gatow 33, 14089 Berlin
Autorin
Dr. Friederike C. Hartung ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Militärgeschichte bis 1945 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
Blick ins Buch
Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis (PDF, 63,1 KB) zum Buch und eine Leseprobe (PDF, 1,2 MB).
Angaben zum Buch
Friederike C. Hartung: Ein Dach über Europa. Politische Symbolik und militärische Relevanz der deutschen bodengebundenen Luftverteidigung 1990 bis 2014, Berlin, Boston: De Gruyter 2022 (= Beiträge zur Militärgeschichte, 81), X, 340 Seiten, 39,95 Euro, ISBN 978-3-11-079876-0