War die Bundeswehr eine der Kriegsparteien der Jugoslawienkriege? Die Balkaneinsätze der Bundeswehr fanden eingebunden in unterschiedliche institutionelle Rahmen statt und umfassten das gesamte militärische Spektrum von der Hilfsoperation bis zum Kampf. Agilolf Keßelring legt seinem Buch „Die Bundeswehr auf dem Balkan. Zwischen Krieg und Friedenseinsatz“ eine fundierte Gesamtdarstellung der deutschen Operationen vor.

Buchcover. Ein deutscher Panter zerstört mit seinen Ketten fahrend verschiedene Handfeuerwaffen

Buchcover: Die Bundeswehr auf dem Balkan. Zwischen Krieg und Friedenseinsatz

ZMSBw

Die Balkaneinsätze

Im Jahr 1991 kehrte der Krieg nach Europa zurück. Damit kam die lange Zeit eines kalten und stets bedrohten Friedens, in der es zu keiner direkten mili­tärischen Auseinandersetzung auf dem Kontinent gekommen war, zu ihrem Ende. Die Bundesrepublik Deutschland befand sich angesichts der gerade erst vollzogenen Wiedervereinigung in einer Phase der politischen und ge­sellschaftlichen Neuorientierung. Dem Land und auch seinen Streitkräften stellten sich angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen im zerfallen­den Jugoslawien außenpolitisch und militärisch gänzlich neue, ungewohnte Aufgaben. Die folgenden zahlreichen militärischen Einsätze der Bundeswehr auf dem Balkan in den 1990er Jahren - 25 werden im Buch behandelt - sollten sich für Soldaten, Politiker und die deutsche Gesellschaft in ihrer Gesamtheit als ein Novum und als große Herausforderung erweisen.

Betrachtet man die Einsätze auf dem Balkan aus dem Blickwinkel der ver­schiedenen involvierten Institutionen von den Vereinten Nationen über die OSZEOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bis zur NATO, der WEUWesteuropäische Union oder der EU, so darf man rückschauend von einem Erfolg sprechen. Wenngleich manche wichtigen Konflikte weiterhin ungelöst sind. Historische Prozesse sind zudem nie abgeschlossen. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Studie konnte es daher nicht darum gehen, eine unkritische »Erfolgsgeschichte« zu schreiben, sondern das Vergangene - hier die Militärgeschichte der Bundeswehr eingebunden in ihre vielfältigen kriegerischen, politischen und sozialen Dimensionen - mit einem Verständnis für die jüngere Vergangenheit zu beschreiben und zu analysieren.

Das Buch

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bun­deswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) legt mit diesem Band eine Einführung in die Geschichte dieser Einsätze vor. Inzwischen sind seit deren Beginn in Kroatien, Bosnien­-Herzegowina, dem Kosovo und dem heutigen Nordmazedonien sowie in der Adria mehr als 25 Jahre vergangen.

Dieser Band kann sowohl für die historische Forschung im Allgemeinen als auch speziell für die historische Bildung des Staatsbürgers in Uniform von Nutzen sein: wenn eben im Rahmen der historischen Bildung nicht nur Fakten und Ereignisse, sondern auch identifizierte Probleme und Wider­sprüche zur Sprache gebracht werden.

 Ablauf
ab 18:00 UhrEinlass
18:30 Uhr

Begrüßung

Oberst Dr. Sven Lange, Kommandeur ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

18:40 Uhr

Laudatio

Dr. Konrad Clewing
Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg

19:10 Uhr

Buchübergabe

Kai Pätzke
Verlag BRILL Deutschland GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
Vandenhoeck & Ruprecht | Böhlau

19:15 UhrStehempfang
20:15 UhrEnde

Flyer

Buchcover. Ein deutscher Panter zerstört mit seinen Ketten fahrend verschiedene Handfeuerwaffen

Anmeldung und Kontakt

Die Teilnahme ist kostenlos. Ihre Anmeldung richten Sie bitte unter Angabe Ihres Vor- und Zunamens per E-Mail an:

ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org

Da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist, bitten wir um verbindliche Anmeldung bis 31.05.2023

Für Medienvertretende:

Major Michael Gutzeit

Leiter der Informationsarbeit

Telefon: 0331 9714 400

zmsbwpressestelle@bundeswehr.org

Vortragender

Veranstaltungsort