Evangelische Friedensbewegung

Evangelische Friedensbewegung

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Sondermarke der Deutschen Bundespost 1981.

Diese Briefmarke gab die Deutsche Bundespost zum evangelischen Kirchentag 1981 im Hamburg heraus. Sein Motto war: "Fürchte Dich nicht."

Deutsche Post AG

Die Friedensbewegung in Ost- und Westdeutschland unter besonderer Berücksichtigung des Beitrags evangelischer Christen und Kirchen

Ein Beitrag von Prof. Dr. Angelika Dörfler Dierken für den zwischenzeitlich erschienen Band Militär und Gesellschaft im Rahmen der Deutsch-deutschen Militärgeschichte der 1970 bis 1990

Nach dem NATO -Doppelbeschluss bildete sich in den evangelischen Kirchen sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland eine von breiten Kreisen geprägte staatskritische Friedensbewegung aus. Es gab kaum ein Gemeindehaus in Westdeutschland, unter dessen Dach sich nicht eine Friedensgruppe traf. Auch in Ostdeutschland waren die christlichen Kirchen und Gemeindehäuser Orte, an denen sich Staats- und Systemkritiker versammeln konnten – bespitzelt freilich durch das Ministerium für Staatssicherheit und seine Denunzianten.

Die Logik der Abschreckung durch Atomwaffen wurde von der staatskritischen Friedensbewegung in Westdeutschland problematisiert, die Militarisierung der eigenen Gesellschaft (nicht zuletzt durch den neu eingeführten Wehrunterricht) in Ostdeutschland. Die Notwendigkeit der Streitkräfte Bundeswehr und NVANationale Volksarmee zweifelten insbesondere junge Protestanten an. Statt einer Logik der Abschreckung wollten sie einer Logik des vorauslaufenden Vertrauens und einer Logik der Freiheit den Weg bahnen. Beide Bewegungen unterhielten, soweit die Systemgrenze das zuließ, enge Kontakte untereinander.

Gegen diese, in Westdeutschland von der Basis aufwachsende und sich 1981/82 bei den größten, bis dato in der Bundesrepublik gesehenen Demonstrationen formierenden Kräfte, artikulierten sich von der Evangelischen Militärseelsorge gesammelte und geförderte konservative Protestanten, die politischen Realismus statt idealischem Utopismus forderten und für den NATO -Doppelbeschluss warben. In der DDRDeutsche Demokratische Republik konzentrierte sich der Protest gegen die Unfreiheit und für die Gewährung von Menschenrechten – so entstand aus der ostdeutschen Friedensbewegung die Bürgerbewegung, die schließlich im Herbst 1989 die Friedliche Revolution initiierte.

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