Transkript: Der gewollte Soldat und sein Wandel.
Transkript: Der gewollte Soldat und sein Wandel.
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Herzlich willkommen zu „Angelesen“, dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“. Heute stellen wir Ihnen das Buch „Der gewollte Soldat und sein Wandel“ von Frank Nägler vor. Es trägt den Untertitel „Personelle Rüstung und Innere Führung in den Aufbaujahren der Bundeswehr 1956 bis 1964/65“ und erschien 2010 im Münchner R. Oldenbourg Verlag.
Die Aufbauphase der Bundeswehr dauerte von 1956 und 1965. Am 10. April 1965 wurde die letzte von insgesamt zwölf Heeresdivisionen der NATO unterstellt. Diese Jahre waren auch für die konzeptionelle Erarbeitung der Inneren Führung und ihre Fixierung in Gesetzen und Vorschriften entscheidend. In der Himmeroder Denkschrift von 1950, der magna charta der Bundeswehr, hatte es noch über das neue innere Gefüge geheißen: „... ohne Anlehnung an die Formen der alten Wehrmacht (sei) heute grundlegend Neues zu schaffen“. Dieser Satz stammte aus der Feder Wolf Graf von Baudissins. Der ehemalige Oberstleutnant der Wehrmacht, der bereits in der Reichswehr Soldat geworden war, wurde kurz darauf zu dem verantwortlichen Bearbeiter der Inneren Führung: zunächst im Amt Blank, dann als Unterabteilungsleiter im damaligen Bundesministerium für Verteidigung. Bis heute gibt es eine intensive Debatte darüber, inwieweit seine ursprünglichen Überlegungen absichtlich verwässert wurden. Baudissin hatte Widersacher – nicht nur im Verteidigungsministerium.
In seinem Werk „Der gewollte Soldat und sein Wandel“ rekonstruiert der Militärhistoriker Frank Nägler die intellektuelle Auseinandersetzung um die Innere Führung während der Aufbauphase der Bundeswehr. Er beschränkt sich also nicht auf die Zeit bis 1958, als Baudissin Unterabteilungsleiter war. Auf diese Weise kann er aufzeigen, wie dessen Widersacher die Chance seiner Versetzung aus dem Ministerium nutzten, um ihre mehr konservativen Vorstellungen vom Soldatsein und einer militäraffinen Gesellschaft durchzusetzen. Im Vordergrund steht dabei ein enger Mitarbeiter Baudissins: der ehemalige Wehrmachtshauptmann und später als Major in die Bundeswehr eingestellte Heinz Karst. Er entwickelte sich im Laufe der Jahre zum schärfsten Kritiker der Inneren Führung im baudissinschen Verständnis. Und tatsächlich setzte sich seine Variante innerhalb der Bundeswehr in den 1960er Jahren durch. Das Besondere an Frank Näglers Buch ist die ungewöhnlich hohe Dichte an Dokumenten aus dem Bundes- und Militärarchiv in Freiburg, die er zusätzlich zu veröffentlichten Schriften wie dem „Handbuch Innere Führung“ von 1957 auswertet. Hinzu kommen noch die vielen Stellungnahmen aus dem politischen Raum, insbesondere dem Verteidigungsausschuss, sowie aus dem gesellschaftlichen Raum, insbesondere dem Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen. Was dieses Buch einzigartig macht und seinen Erkenntniswert enorm steigert, ist der Vergleich des gewollten, sozusagen auf dem Reißbrett skizzierten Soldaten mit der Realität in der neu aufgestellten Truppe. Frank Nägler verbleibt also nicht bei den konzeptionellen Überlegungen. Er schaut sich auch deren Umsetzung durch die damaligen Offiziere und Unteroffiziere an. Schon an dieser Stelle sei angemerkt, dass sowohl Baudissin als auch seine Widersacher die Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten: Das damalige Personal der Bundeswehr verfügte weder über Quantität noch Qualität, um den hohen Ansprüchen der Inneren Führung gleich welcher Konturierung gerecht zu werden. Die Truppe wurde, wie Frank Nägler herausarbeitet, zum „Ort des Widerstands“.
Schauen wir uns nun die intellektuelle Auseinandersetzung zwischen Baudissin und seinen Widersachern an. Trotz fundamentaler Differenzen gab es doch erstaunliche Gemeinsamkeiten. Allen ging es darum, die Schlagkraft der neuen deutschen Streitkräfte auf ein möglichst hohes Niveau zu heben. Das erwarteten auch die Verbündeten in der NATO von Deutschland. Dieses einvernehmliche Ziel bringt das Handbuch Innere Führung mit großem Ernst zum Ausdruck. Darin heißt es: „In unserer Situation des Neuaufbaues von Streitkräften lautet die einzig legitime Frage: Wie kann die deutsche Bundeswehr in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem Instrument von höchster Schlagkraft gestaltet werden?“ Zustimmung fand auch die Auftragstaktik als Prinzip der Truppenführung mit der Erziehung zum harten Soldaten, der selbstständig im Sinne der Absicht der übergeordneten Führung handelt. Auch über dessen gesellschaftliche Verankerung bestand Konsens. Was unter dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ zu verstehen sei, wie man sich zur militärkritischen Gesellschaft positionieren sollte und auf welche Weise Kriegstüchtigkeit und Schlagkraft erreicht werden könnten, all das war jedoch strittig. Hierin lag der Kern des Richtungsstreits. Wolf Graf von Baudissin betonte die individuelle, bürgerliche Freiheit des Soldaten. Er war überzeugt: Nur wer diese Freiheit auch im Militärdienst erlebt und schätzen gelernt hat, wäre bereit, sie ggf. auch mit der Waffe zu verteidigen. Baudissin schrieb dazu: „Nur wer realiter erfahren und erlebt hat, dass die demokratischen Grundwerte mehr sind als papierene Grundgesetzartikel, dass sie Verbindlichkeiten für den Staat und seine Organe bedeuten – nur der wird sie verwirklichen und schützen helfen.“ Diese grundlegende Annahme hatte enorme Konsequenzen für Vorgesetzte. Sie sollten ihre unterstellten Soldaten weitestmöglich auch in der Gestaltung des militärischen Dienstes beteiligen. Hierin sah er eine wichtige Ergänzung der von den Vorgängerarmeen übernommenen Auftragstaktik. Vorgesetzte sollten durch die Gestaltung des Dienstes die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Eigeninitiative und Mitverantwortung und die ihnen zugrundeliegende Disziplin aus Einsicht gestärkt würden. Für ihn waren Vorgesetzte zunächst Erzieher ihrer Soldaten und dann Führer und Ausbilder.
Baudissin wandte sich auch gegen Forderungen an die Gesellschaft, bereits fertige Staatsbürger an den Kasernentoren abzuliefern. Der Staatsbürger in Uniform war aus seiner Sicht nicht „Voraussetzung, sondern Ergebnis eines unter dem Einfluss einer freiheitlichen inneren Ordnung der Streitkräfte sich vollziehenden Erziehungsprozesses“. Dementsprechend forderte er, dass neben den Rechten als Staatsbürger auch die Werte, Erlebnisse und Erfahrungen, die der Soldat aus Elternhaus, Schule und Beruf mit in die Armee bringe, anzuerkennen seien. Vorgesetzte hätten diese genauso zu respektieren wie unterschiedliche politische und religiöse Überzeugungen.
Viele dieser Vorstellungen sind im Handbuch Innere Führung verankert. Damit waren sie vom damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß beglaubigt. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Adolf Heusinger, stärkte Baudissins Ansatz, indem er das Vorwort verfasste. Dieser konnte bis 1958 maßgeblich daran mitwirken, dass das Leitbild des gewünschten Soldaten in den einschlägigen Gesetzen, Vorschriften und Erlassen festgeschrieben wurde. Man merkt Frank Nägler an, dass er vor diesen Leistungen Baudissins großen Respekt hat. Nach seinem Ausscheiden setzten sich seine Kritiker mehr und mehr durch. Sie wandten sich gegen die enge Bindung von Schlagkraft und individueller Freiheit. Sie betonten stattdessen die militärische Funktionalität. Überhaupt sei Freiheit kein Begriff, der zum Soldatsein motiviere und im heißen Gefecht trage. Wichtiger seien Bezugspunkte wie Vaterland und Volk. Karst wollte den militärischen Dienst für das Vaterland unabhängig von der Herrschaftsform begründen. Manche wie General Hans Speidel betonten auch die staatliche Souveränität als vorrangigen Bezugspunkt des soldatischen Dienens. Besonders kritisch bewerteten die Widersacher Baudissins die strikte Bindung an die freiheitliche demokratische Grundordnung. Dadurch war klar, dass die Wehrmacht, die einem totalitären Regime gedient hatte, kein Bezugspunkt mehr für die neuen deutschen Soldaten sein konnte. Heinz Karst wollte das Leitbild des Soldaten unpolitischer bestimmen, damit auf diese Weise auch die Wehrmacht vom Nationalsozialismus getrennt und für die Bundeswehr anschlussfähig wurde. Solange das Image der „sauberen Wehrmacht“ in Politik und Gesellschaft gepflegt wurde, waren diese Vorstellungen überaus attraktiv. Sehr anschaulich arbeitet Frank Nägler heraus, dass der Richtungsstreit seinen Ursprung in unterschiedlichen Kriegsbildern hatte. Baudissin hatte die Bedeutung der Nuklearwaffen in den Mittelpunkt seiner Vorstellungen vom künftigen Krieg gerückt. Kriegstüchtig könne nur ein politisch bewusster, mitdenkender Soldat sein. Er leitete daraus die Notwendigkeit einer umfassenden politischen Bildung des Soldaten ab. Hinter diesem Gedankengang stand Baudissins feste Überzeugung, dass die Sowjetunion den Kampf auf das geistige Gebiet verlagern und erst dann angreifen würde, wenn der Westen geistig-moralisch geschwächt, d.h. nicht mehr verteidigungsbereit sei. Er bezeichnete diese Situation als „permanenten Weltbürgerkrieg“. Der Soldat müsse daher „geistig gerüstet“ sein, um nicht durch Propaganda, Indoktrination und Subversion in seinem Wehrwillen geschwächt zu werden. Auch hierbei leitete ihn die Idee der Freiheit: Die „geistige Rüstung“ in der Bundeswehr müsse unbedingt demokratischen Ansprüchen genügen, d.h. die Meinungsfreiheit respektieren und dem Soldaten eine eigene Meinungsbildung zutrauen. Plakativ forderte Baudissin, „dem Osten nicht östlich (zu) begegnen“. Baudissins Kritiker sahen diese enge Bindung zwischen Kriegstüchtigkeit und politischer Bildung nicht. Ihre Vorstellungen vom Krieg der Zukunft rankten sich mehr um die Erfahrungen der Wehrmacht an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Auch lehnten sie Baudissins Leitbild des mündigen und konfliktfähigen Soldaten ab. Die Kritiker wollten solche Inhalte an die Soldaten herantragen, von denen sie glaubten, sie würden diese zum Dienst motivieren. Statt partnerschaftlicher Gespräche mit Respekt für andere Meinungen und eigener Urteilsbildung bevorzugten sie einen militanten Anti-Kommunismus mit einer Dämonisierung des Gegners. Frank Nägler veranschaulicht diese unterschiedlichen Vorstellungen an den kontroversen Debatten über Artikel, die in der Zeitschrift „Information für die Truppe“ erscheinen sollten. Der Richtungsstreit nahm an Schärfe zu, als klar wurde, dass das neue Personal nicht den Anforderungen der Inneren Führung in der Lesart Baudissins entsprach. Frank Nägler stellt dazu fest: Für die “... Entfremdung zwischen Baudissin und Karst wirkte der Truppenaufwuchs insoweit als Katalysator; deren zunehmende Schärfe erscheint nachgerade als dessen Konsequenz.“ Nach dem Ausscheiden Baudissins aus dem Verteidigungsministerium gewann Karst vor allem aufgrund des Drängens des Heeres an Einfluss. Hingabe an die Pflicht, Liebe zu Heimat und Volk sowie Bewusstsein der verpflichtenden Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung – all das sollte nun das soldatische Selbstverständnis bestimmen. Hinzu kam eine negative Sicht auf die als dekadent kritisierte Gesellschaft. Diese sei weder bereit noch in der Lage, verteidigungsbereite Staatsbürger für den Wehrdienst zu liefern. So entstand eine Melange aus konservativem Soldatenbild mit der unverhohlenen Forderung nach einer gesellschaftlichen Militarisierung. Frank Nägler weist zurecht darauf hin, dass die Schnez-Studie von 1969 mit ihrer scharfen Gesellschaftskritik über Jahre hinweg geistig vorbereitet worden war. Schauen wir uns nun die Umsetzung der Inneren Führung an, nachdem 1956 die ersten Freiwilligen in die Bundeswehr eingetreten waren. Verstanden die Offiziere als Chefs und Kommandeure die Innere Führung? Akzeptierten sie deren Leitbild und ihre Leitsätze? Besonders Baudissin musste daran gelegen sein; denn sein Verständnis von Innerer Führung wurde von Anfang an mit dem Vorwurf konfrontiert, der Zeit weit voraus zu sein.
Frank Nägler wertete dazu mehrere Berichte von Personalabteilungen aus. Darin stehen ernüchternde Urteile. Den ehemaligen Kriegsoffizieren, darunter waren viele wegen Tapferkeit aufgestiegene ehemalige Unteroffiziere, fehlte es an den gewünschten höheren Bildungsabschlüssen. „Die Bildungsbreite reicht vom Vollstudium bis zum Volksschüler“, heißt es in einem Bericht. Es gab also kein homogenes Offizierkorps, das nach einheitlichen Vorstellungen Innere Führung unterrichten und nach ihren Leitsätzen führen konnte. Das größte Defizit lag bei den kriegsgedienten Hauptleuten. In einem Vortragsmanuskript des damaligen Truppenamtes fand Frank Nägler ein harsches Urteil: „Natürlich sind die zu diesem größeren Teil zu rechnenden Chefs nicht alles totale Versager. Sie sind auf Teilgebieten brauchbar. Durch scharfe Dienstaufsicht können Mindestleistungen erzwungen werden.“ Wie stand die Truppe zur Inneren Führung? Dass die Innere Führung die Schlagkraft der Bundeswehr fördere, wurde immer weniger so gesehen. Dementsprechend groß war die Bereitschaft, Innere Führung zu vernachlässigen. Sie galt als bloßes Zugeständnis an die Gesellschaft, um deren Misstrauen abzubauen. Gerade jüngere Offiziere und Unteroffiziere bewerteten Schlagkraft und Innere Führung als konkurrierende Zielvorgaben. Baudissin selbst stellte eine „Begnügung im Überholten“ fest. Er konstatierte: „Die Situationsänderung ist vielfach nicht voll erfasst oder mit dem Anziehen der Uniform wieder vergessen worden“. Was für ihn noch deprimierender war: Es gehörte schon bald zum guten Stil, sich gegen die Innere Führung auszusprechen. Hinzu kam: Selbst hohe Offizier wie Admiral Zenker knüpften unbefangen an die Wehrmacht an. Und die politische Leitung zeigte wenig Interesse an der Inneren Führung. Auch der schnelle Aufbau der Streitkräfte war ihrer Umsetzung nicht dienlich. Die Belastung der Einheitsführer durch administrative Aufgaben war hoch. Sie wurde verstärkt durch Lücken im Stammpersonal sowie kurze Verweildauer auf Führungspositionen. In der Truppe setzte sich schließlich ein auf das Handwerklich-Militärische begrenztes Berufsverständnis durch, das gut mit obrigkeitsstaatlichen Vorstellungen vereinbar war. Die Reform stand damals zur Disposition. Aus der Perspektive des Jahres 1965 könne man zurecht, so Frank Nägler, sagen, sie sei gescheitert. Die Gretchenfrage für die Innere Führung war der Umgang mit der Wehrmacht. Baudissin wollte den Bruch. Aber auch er musste anerkennen, dass dies für viele Ehemalige schwierig war. Zudem gab es, wie Frank Nägler betont, „nicht zu übersehende Kontinuitätslinien“. Paradoxerweise haben die Anhänger von Karst, die eher unbefangen mit der Wehrmacht umgingen, die von Baudissin übernommene Idee des politischen Soldaten abgelehnt – die im NSNationalsozialismus-Staat, allerdings unter anderen politischen Vorzeichen, vor allem in der Endphase des Zweiten Weltkrieges propagiert worden war. Aus dem damaligen Richtungsstreit und dem Scheitern der Inneren Führung in der Truppenpraxis lassen sich einige Lehren für uns heute ziehen. Der „Staatsbürger in Uniform“ ist weiterhin das offizielle Leitbild in der Bundeswehr. In seiner konzeptionellen Ausformung und praktischen Umsetzung wird es auch in Zukunft verschiedene Konturen geben. Darüber muss gestritten werden, es muss aber auch eine Toleranz gegenüber alternativen Sichtweisen geben. Denn viele der damaligen Konfliktlinien bestehen heute noch fort. Entscheidend ist daher eine gewisse Demut: Innere Führung gibt keine letztgültigen und für alle akzeptable Antworten. Sie bietet vielmehr eine Plattform für Debatten. Und sie trägt dazu bei, dass Richtungsstreite nicht in einen internen permanenten Bürgerkrieg über die richtige Auslegung ausarten. Die Innere Führung benötigt Persönlichkeiten, die sich zu Fragen von Führungskultur und Selbstverständnis innerhalb und außerhalb der Bundeswehr äußern. An ihnen muss sich der Streit darüber nachvollziehen lassen; Soldatinnen und Soldaten benötigen sie zur eigenen Positionierung. Politik und Gesellschaft sollten sich an Debatten beteiligen, indem sie dafür Orte und intellektuelle Freiräume bereitstellen. Baudissins in sich schlüssige Meistererzählung wurde damals von vielen weder nachvollzogen noch akzeptiert. Dies dürfte heute anders sein. Deutlicher als je zuvor ist das Bewusstsein für die Gefahren von Desinformation, Propaganda und Subversion gestiegen. Baudissins permanenten Bürgerkrieg bezeichnen wir heute als hybride Kriegführung. Und die Bedeutung von Atomwaffen ist uns erneut ins Bedrohungsbewusstsein gerückt. Dass die Demokratie nach innen und außen wehrhaft sein muss und dass dazu die Bundeswehr genauso wie Politik und Gesellschaft mehr tun müssen, findet im Zuge der Zeitenwende breite Unterstützung. Baudissins Innere Führung ist damit zeitgemäßer als jemals zuvor. Erneut kommt es darauf an, was die Truppe daraus macht. Das war „Angelesen„, das Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Heute zum Buch von Frank Nägler, Der gewollte Soldat und sein Wandel. Personelle Rüstung und Innere Führung in den Aufbaujahren der Bundeswehr 1956 bis 1964/65.