Fahnenband für das ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Auszeichnung durch das Land Brandenburg

Auszeichnung durch das Land Brandenburg

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Das Fahnenband eines Ministerpräsidenten ist die höchste Auszeichnung für Bundeswehr-Einheiten und wird nur für besondere Leistungen verliehen. Es ist das Symbol für respektvolle Wertschätzung und enge Verbundenheit: Für die Angehörigen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) ist es ein Zeichen der Anerkennung und der Zusammengehörigkeit mit dem Land Brandenburg.

Feierlicher Appell unter freiem Himmel

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Vor dem ehemaligen Marstall der Villa Ingenheim sind alle Angehörigen des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr angetreten. Das Areal war einst im Besitz des kaiserlichen Hauses Hohenzollern – heute wird hier militärhistorisch und sozialwissenschaftlich für Gesellschaft, Politik und Bundeswehr geforscht. Zur musikalischen und zeremoniellen Würdigung unterstützten das Stabsmusikkorps der Bundeswehr und die Ehrenformation des Wachbataillons. Als der „Preußische Präsentiermarsch“ erklingt, schreiten Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, und Oberst Dr. Sven Lange, Kommandeur des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, gemeinsam die Paradeaufstellung ab. Nach dem Kommando „Paradeaufstellung – Rührt Euch!“ ertönt der „Hohenfriedberger Marsch“, ein populärer Marsch der früheren preußischen Armee. Darauf folgt die erste Festrede.

„Für unser Land, für unsere Streitkräfte und für unsere Demokratie“

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Oberst Dr. Sven Lange, Kommandeur des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, bei seiner Begrüßungsansprache

Robert Houben / MHM

Mit einem Zeichen des Taktstocks verstummen alle Instrumente. Kommandeur Oberst Dr. Sven Lange tritt vor und richtet sein Wort an alle Versammelten: „Ein Fahnenband ist Ausdruck der besonderen Wertschätzung sowie der tiefen Verbundenheit des Landes Brandenburg und seiner Bürgerinnen und Bürgern mit dieser Dienststelle der Bundeswehr.“ Für diese Ehre spricht er Dr. Woidke seinen Dank aus, denn er würdige die Leistung des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr „für unser Land, für unsere Streitkräfte und für unsere Demokratie. Sie drücken damit nicht nur die Verbundenheit des Landes Brandenburg mit unserer Dienststelle aus, sondern demonstrieren darüber hinaus auch öffentlich Ihr Vertrauen und Ihre Wertschätzung für unsere Forschung.“

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Ministerspräsident Dr. Dietmar Woidke bei seiner Ansprache an die Angehörigen des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Robert Houben / MHM

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hebt vor allem die wissenschaftlichen Leistungen des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hervor: „Das Zentrum ist in seiner Art weltweit einmalig. Ich bin sehr dankbar und stolz, dass diese besondere Institution bei uns in Brandenburg ihr Zuhause gefunden hat.“ Dazu weist er auf die Bedeutung des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in der aktuellen Situation hin: „Ihre Forschung strahlt weit über Brandenburg hinaus. Allen Erkenntnissen inne wohnt die wichtigste Lehre aus vergangenen Kriegen: Nie wieder. Nie wieder Krieg, nie wieder Hass. Umso erschütterter sind wir, dass der Krieg zurückgekehrt ist in die Mitte Europas durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.“

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Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur des Landeskommandos Brandenburg, spricht als Vertreter der Bundeswehr im Bundesland

Robert Houben / MHM

Diesen Punkt bekräftigt auch Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur des Landeskommandos Brandenburg: „Angesichts dieser Gefahren werden Gesellschaft und Bundeswehr noch enger aneinanderrücken müssen. Unsere Demokratie muss sich als wehrhaft erweisen gegen alte und neue Feinde von innen wie von außen.“ Hier sieht er im ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr einen starken Partner: „Wer sich also mit den Ursachen des gegenwärtigen Krieges beschäftigen will, wird bei den Wissenden des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und ihren Veröffentlichungen fündig. Die Bibliothek steht jeder und jedem offen, und wer den Weg nicht auf sich nehmen möchte, findet auch im Internet Material. Aus eigener Anschauung kann ich Ihnen sagen, es lohnt sich.“

Fahnenband für die Truppenfahne

Nach den Reden erklingt „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“, ein Marsch für die Kavallerie von Kuno von Moltke, dem einstigen Stadtkommandanten Berlins und Flügeladjutanten Kaiser Wilhelms II. Darauf folgt der Höhepunkt des Appells: Die feierliche Verleihung des Fahnenbandes. Dazu erheben sich alle Gäste von ihren Plätzen und es ertönt der „Marsch aus der Zeit Friedrichs des Großen“. Ministerpräsident Dr. Woidke und Kommandeur Oberst Dr. Lange schreiten zur Truppenfahne. Das weiß-rote Fahnenband mit den eingestickten Lettern des Ministerpräsidenten und „ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ wird auf nachtblauem Stoff gereicht. Dr. Woidke befestigt das Fahnenband am Stock der Truppenfahne. Abschließend erklingt die deutsche Nationalhymne und alle uniformierten Gäste grüßen. Nach knapp einer Stunde wird das Appellende mit dem Kommando „Zum Ausmarsch der Truppenfahne, Augen rechts!“ eingeleitet. Das Stabsmusikkorps und die Ehrenformation marschieren aus und die Soldatinnen und Soldaten grüßen, denn auch die Truppenfahne ist ein starkes Symbol: Das „äußere Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung im Dienst für Volk und Staat“, erklärt Oberst Dr. Lange. Mit Bundesadler im Wappenschild ist die Truppenfahne fester Bestandteil militärischen Zeremoniells und Tradition der Bundeswehr. Truppenfahnen hatte in der Vergangenheit eine besondere Bedeutung: „Früher dienten sie ganz praktisch als Richtpunkte im Chaos des Kampfes, repräsentierten dabei aber auch stets die höhere Macht, der sich die Truppe unterordnete. Ihr Monopol als optisches Orientierungsmittel haben die Fahnen schon vor langer Zeit verloren, ihre Bedeutung als Symbol haben sie jedoch behalten“, betont der Kommandeur.

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Wandel des Wertes und der Werte: Geschichte des Fahnenbandes

Die Fahnenbänder der Truppenfahnen dürfen nur ausgewählte Personen verleihen: Der Bundespräsident, ausländische Staatsoberhäupter oder Regierungschefs der Bundesländer – und nur für besondere Einsätze oder Verdienste. Fahnenbänder werden heute stolz präsentiert, ihre Geschichte ist jedoch größtenteils unbekannt. In einer ersten Quelle aus dem Jahr 1717 wird das Fahnenband noch als „Zubehör“ und nicht als Auszeichnung beschrieben. Wenig später steigt ihre Symbolkraft, denn für besonders verdiente Truppen werden Fahnenbänder persönlich von der Landesherrin gestickt, wie von Kaiserin Amalie. Im 19. Jh. setzte sich der Aufschwung der Fahnenbändern fort: Seit den Befreiungskriegen wurden Kriegsauszeichnungen an Fahnen angebracht – ein Phänomen der preußischen Armee. Mit einem Fahnenband ehrte man militärischen Einsatz und symbolisierte diesen in gleicher Weise. Mit dem Wandel der Kriegführung und den Umbrüchen nach dem Ersten Weltkrieg verloren jedoch alte Feldzeichen ihre Funktion. In der Weimarer Republik verschwand der Brauch der Fahnenbänder, bevor er im Nationalsozialismus wiederbelebt wurde. Das erste Fahnenband an Bundeswehr-Einheiten wurde 1973 verliehen. In der Bundeswehr sind Fahnenbänder aber kein Brauchtum, sondern gehören zur Tradition: „Die Vergabe von Fahnenbänder für besondere Verdienste ist fester Bestandteil der deutschen Militärtradition“, erklärt Oberst Dr. Lange. Tradition hat einen Kern aus Werten, Brauchtum ist eine Hülle. Heute symbolisieren Fahnenbänder demokratische Werte und die Verbundenheit von Politik, Standort und Truppe. Sie sind kein „Zubehör“, sondern eine seltene Auszeichnung innerhalb der Tradition.

ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr: Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft verpflichtet

Im ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr wird deutsche Militärgeschichte und die Interaktion zwischen Militär, Staat und Gesellschaft erforscht. Kernauftrag ist es, „militärhistorische und militärsoziologische Grundlagenforschung zu betreiben, seine Forschungsergebnisse für die politische und historische Bildung in der Bundeswehr nutzbar zu machen und sie in den Diskurs in Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit einzubringen“, so Oberst Dr. Lange. Der Bundestag und das BMVgBundesministerium der Verteidigung werden vom ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr auf wissenschaftlicher Grundlage zur Entscheidungshilfe beraten. Mitverantwortlich für die historische Bildung der Soldatinnen und Soldaten stellt das ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr auch die geistige Einsatzbereitschaft der Bundeswehr im In- und Ausland sicher. Das ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hat zudem die Fachaufsicht über die historischen Sammlungen des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Dresden, Königstein und Berlin-Gatow. Es unterstützt zusätzlich die Fachwissenschaften, die Bundeswehr und weite Teile der interessierten Öffentlichkeit mit militärhistorischem Rat.

Am 25. Mai 2022 wurde dem ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ein Fahnenband des Landes Brandenburg verliehen, welches unter anderem für Anerkennung und gute Zusammenarbeit in der Region steht.


Die Truppenfahne des ZMSBw mit dem neuen Fahnenband des Landes Brandenburg

Die Truppenfahne des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr mit dem neuen Fahnenband des Landes Brandenburg

Robert Houben / Bundeswehr


von Michael Gutzeit  E-Mail schreiben

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