1524 erhoben sich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zahlreiche Bauern gewaltsam gegen ihre adeligen Grundherren. Bis zu 10.000 Menschen standen schließlich unter Waffen. Erst zwei Jahre später gelang es dem Adel, die Aufstände niederzuschlagen. Ein Wortführer der Bauern, der evangelische Theologe Thomas Müntzer, wurde im offiziellen Geschichtsbild der DDRDeutsche Demokratische Republik zum Helden stilisiert.

Vor einem übergroßen, 500 Jahre alten Portrait eines Mannes versammelt sich eine Menschenmenge.

Im zentralen Pionierlager der DDRDeutsche Demokratische Republik auf dem Kyffhäuser findet vor einem Bild des evangelischen Theologen Thomas Müntzer ein Morgenappell statt, Aufnahme von 1982.

Uwe Gerig/Süddeutsche Zeitung Photo

Die Bauern erheben sich

Es begann wohl am 23. Juni 1524: An diesem Tag zogen einige Bauern aus der Region des Bodensees zum Schloss ihres Grafen und brachten eine Reihe von Beschwerden über die zunehmenden Belastungen vor. Der Protest weitete sich schnell aus – im September 1524 sprachen adelige Grundherren zum ersten Mal von einem „Bauernkrieg“. Bis zu 10.000 Menschen standen schließlich unter Waffen. Unter anderem forderten sie die Gewähr persönlicher Freiheit und der freien Pfarrerwahl. Im März 1525 in Memmingen fassten sie ihre Forderungen in der Schrift „Die 12 Artikel der Bauernschaft“ zusammen. Diese bildeten eine inhaltliche Klammer für die zahlreichen örtlichen Aufstände. Herrensitze und kleine Burgen, aber auch Klöster wurden geplündert, adelige Besitzungen teilweise niedergebrannt.

Der Adel schlägt zurück

Vom Ausmaß des Aufstandes vollkommen überrascht, hatten sich die Adligen auf wenige, sehr gut befestigte Burgen zurückgezogen, sich bewaffnet und abgewartet, bevor sie zu einem brutalen Gegenschlag ausholten. Eine wichtige Entscheidungsschlacht fand Mitte Mai 1525 in der Nähe von Frankenhausen (Thüringen) statt. Der entscheidende Angriff auf das Heer der Bauern begann genau in dem Augenblick, als der evangelische Theologe Thomas Müntzer (ca. 1489–1525) am Ende einer Predigt zum Himmel wies, wo ein Regenbogen die Sonne umschloss. Der Regenbogen stand für ihn sinnbildlich für die Verbindung Gottes mit den Menschen, weswegen die Aufständischen dieses Symbol auf ihren Fahnen führten. Von 6.000 aufständischen Bauern wurden 5.000 erschlagen. Müntzer wurde gefangen genommen, gefoltert und hingerichtet. Seinen Kopf ließen die Sieger am Wegesrand vor der Reichsstadt Mühlhausen, wo er zuletzt als Prediger gewirkt hatte, auf einen Pfahl spießen. Bis 1526 gelang es dem Adel, sämtliche Aufstände niederzuschlagen.

Programm

UhrzeitAblauf
ab 16:45Einlass
17:30Begrüßung durch Kdr ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr o. i. V.
17:40Vorstellung des Referenten durch den Leitenden Wissenschaftler, Prof. Dr. Dr. Searle
17:45

Vortrag: Von Aufrührern und Predigern. Der Deutsche Bauernkrieg - ein Überblick

 

Dr. Thomas T. Müller,

Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt

18:30

Fragen und Diskussion

 

Moderation:

Oberstleutnant PDPrivatdozent Dr. Robert Riemer

19:00Stehempfang (Selbstzahler-Basis)
20:00Ende der Veranstaltung

Anmeldung

Um Anmeldung von Gästen wird bis zum 24.03.2025 gebeten:

ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org

 

Für Medienvertretende:

Major Michael Gutzeit

Telefon: 0331 9714 400

ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org

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Veranstaltungsort