Am 21. November 1990 unterzeichneten in Paris Vertreter von 32 europäischen Staaten sowie der USAUnited States of America und Kanadas die „Charta von Paris für ein neues Europa“. Sie schuf nach dem Ende des Kalten Krieges den Rahmen für eine neue europäische Friedensordnung. Prof. Dr. Dominik Geppert von der Universität Potsdam beleuchtet den Entstehungskontext der „Charta von Paris“ und fragt nach ihrer bleibenden sicherheitspolitischen Bedeutung für Deutschland.

Bild Charta von Paris, dahinter Publikum

Abendvortrag von Prof. Dr. Geppert am 19.02.24: Die Charta von Paris. Auftakt zur Außen- und Sicherheitspolitik der 1990er Jahre.

Bundeswehr/Andrea Nimpsch

Am 19. und 20. Februar 2024 hält die Deutsche Kommission für Militärgeschichte in Verbindung mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ihre jährliche Mitgliederversammlung ab. Die Deutsche Kommission ist Teil der Commission Internationale d’Histoire Militaire, kurz CIHM, einer internationalen Vereinigung unter den Auspizien der UNESCO. Das zweitägige Programm schließt einen öffentlichen Abendvortrag und einen öffentlichen Workshop ein. Beide stehen unter dem Thema „Geschichte der Bundeswehr nach 1990“. Inhaltlich knüpfen sie damit an die Zeitzeugentagung „Nach dem ‚Sieg‘? Deutsche Sicherheitspolitik und die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Krieges 1990-1994“ des Forschungsbereichs Einsatz des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr an.

Deutsche Sicherheitspolitik 1990 bis 1994

Nicht der solitäre Auslandseinsatz steht im Vordergrund des Interesses, sondern die Frage nach dem historischen Ort der Bundesrepublik Deutschland nach 1990, vor allem ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik angesichts des endenden Kalten Krieges. Damit rückt die politische Geschichte der bundesdeutschen Streitkräfte und die Frage nach dem Wert des Militärischen als Instrument der Politik sowie nach dem Einfluss militärischer Zusammenhänge auf politische Entscheidungsprozesse in das Zentrum der Überlegungen.

Erste Erkenntnisse zeigen, dass der Wandel deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik nicht erst mit dem Zusammenbruch des sowjetischen Machtblocks seit 1990 einsetzte, sondern wesentlich weit in die Epoche des Kalten Krieges zurückreicht. Der Wandel ging einher mit einem erweiterten Sicherheitsverständnis unter dem Begriff der „Entspannung“ und nach 1990 mit dem des „Dialogs“. „Sicherheit in Europa“ wich der Idee der „Sicherheit für Europa“. Hieraus resultierte ein politischer Wandlungs- und Anpassungsdruck für Bundesregierung und Bundeswehr. 

Öffentlicher Abendvortrag am 19. Februar

In das Panorama einer sich dynamisch wandelnden Welt bettet Prof. Dr. Dominik Geppert von der Universität Potsdam unter der Überschrift „Die Charta von Paris. Auftakt zur Außen- und Sicherheitspolitik der 1990er Jahre“ seinen Abendvortrag ein. Mit der im November 1990 unterzeichneten „Charta von Paris“ wurde eine europäische „Nachkriegsordnung“ geschaffen, die die Teilung Europas überwinden und die Demokratie als Regierungsform etablieren sollte. Geppert ordnet die „Charta“ historisch ein, um letztlich die „Berliner Republik“ in ihren außen- und sicherheitspolitischen Entstehungszusammenhängen zu deuten.

Uhrzeit 

Ablauf

18:00 – 20:30

Öffentlicher Abendvortrag mit Diskussion und anschließendem Stehempfang:

Die Charta von Paris. Auftakt zur Außen- und Sicherheitspolitik der 1990er Jahre.

Prof. Dr. Dominik Geppert, Universität Potsdam

Öffentlicher Workshop am 20. Februar

Die Vorträge des Workshops am folgenden Tag knüpfen thematisch an und nehmen im Kern weitere Entwicklungen der politischen Rahmenbedingungen dieser Wendezeit in den Blick. Sie werfen Schlaglichter auf die Entwicklungsbedingungen bundesdeutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik und fragen dabei nach dem Wandel der Bundeswehr als Instrument deutscher Politik. 

Uhrzeit 

Ablauf

09:00 – 09:45

Geschichte der Bundeswehr 1955 bis 1994. Versuch eines Überblicks.

Oberstlt PDPrivatdozent Dr. Thorsten Loch, ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

09:45 – 10:30

Zäsur und Zeitenwende? Die deutsche Ostpolitik 1990 bis 1994

PDPrivatdozent Dr. Bastian Matteo Scianna, Universität Potsdam

10:30 – 10:50

Kaffeepause

10:50 – 11:35

Der Vertrag von Maastricht und seine sicherheitspolitische Dimension 1987 bis 1992

Dr. Victor Jaeschke, Universität Potsdam

11:35 – 12:20

Rüstungsplanung der Bundeswehr 1990 bis 1994

Stephan Wolf M.A.Master of Arts

12:20 – 12:30

Schlusswort  

Oberst Dr. Sven Lange,
Präsident der Deutschen Kommission und Kommandeur ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr



Anmeldeschluss und Kontakt

Der Organisator der Jahresmitgliederversammlung, Oberst a.D. Prof. Dr. Winfried Heinemann kann unter CIHM@gmx.de erreicht werden. 

Anmeldungen für den öffentlichen Abendvortrag und den öffentlichen Workshop richten Sie bis zum 12. Februar 2024 bitte per E-Mail an ZMSBwS3EinladungsMgmt@Bundeswehr.org.


Für Medienvertretende:

Major Michael Gutzeit, Leiter der Informationsarbeit

Telefon: 0331 9714 400

ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org

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Veranstaltungsort

Erreichbarkeit mit ÖPNVÖffentlicher Personennahverkehr:
Haltestelle Kastanienallee/Zeppelinstr.